16 Gründe, warum Cannabissamen nicht keimen


16 Gründe, warum Cannabissamen nicht keimen
Max Sargent

Es kann wirklich frustrierend sein, einen Anbauraum vorzubereiten, die Samen zu pflanzen und dann zu warten, zu beobachten, zu hoffen ... nur um festzustellen, dass nichts passiert. Es gibt jedoch viele Gründe dafür, dass Cannabissamen nicht keimen, von denen die meisten allerdings gelöst oder verhindert werden können.

Das Keimen von Cannabissamen kann eine nervenaufreibende Angelegenheit sein. In praktisch allen anderen Phasen des Lebenszyklus einer Pflanze kann man das Exemplar beobachten und sich an der Pflanze selbst orientieren. Lässt man jedoch Samen keimen, wartet man im Grunde darauf, dass etwas, irgendetwas passiert. Und wenn dies nicht der Fall ist, kann es sehr schwierig sein, zu diagnostizieren, was genau schiefgelaufen ist.

Vor diesem Hintergrund werden in diesem Artikel 16 wahrscheinliche Gründe dafür beschrieben, warum Deine Cannabissamen nicht gekeimt sind, und was Du gegebenenfalls tun kannst, um das Problem zu beheben.

Wie erkennt man, ob Cannabissamen keimen?

16 gründe, warum cannabissamen nicht keimen

Herauszufinden, ob Deine Cannabissamen keimen, sollte nicht allzu schwierig sein. Wenn sich der Samen öffnet und etwas herausspringt (nämlich zwei grüne Keimblattblätter und eine Pfahlwurzel), dann ist Dein Samen gekeimt!

Falls Du in Erde oder einem anderen Substrat keimst, weißt Du möglicherweise erst, dass Deine Samen gekeimt sind, sobald die Keimblätter erscheinen, da Du die Pfahlwurzel nie sehen wirst. Lässt Du sie jedoch in einem Glas Wasser oder einem feuchten Papiertuch keimen, wirst Du sehen, wie der Samen sich öffnet und alle Teile der Anatomie des Triebs freigelegt werden.

Bleibt der Samen hingegen verschlossen, ist er nicht gekeimt.

Schwieriger, als zu bestimmen, ob ein Samen gekeimt ist, ist herauszufinden, ob ein Samen keimen wird oder nicht – oder ob man es mit einem Blindgänger zu tun hat.

Wie lange brauchen Cannabissamen zum Keimen?

Im Durchschnitt sollte es 4–10 Tage dauern, bis ein Cannabissamen keimt. Alles in diesem Bereich ist normal und völlig gesund. Manchmal kann das Keimen schneller erfolgen, während bestimmte Samen (insbesondere ältere) sich länger Zeit lassen können, was bei einigen sogar über 20 Tage dauern kann.

In den allermeisten Fällen sollten hochwertige Samen unter den richtigen Bedingungen jedoch innerhalb des oben genannten Zeitrahmens keimen und junge Cannabissämlinge hervorbringen.

Warum keimen meine Cannabissamen nicht: 16 Gründe

Manchmal platzen die Samen nicht auf, wofür es viele Gründe gibt. Du fragst Dich vielleicht, was Du tun sollst, falls Deine Cannabissamen nicht keimen – und die Antwort lautet wie immer: Das kommt darauf an!

Obwohl es sein kann, dass es sich bei den Samen um Blindgänger handelt, ist es ebenso gut möglich, dass ein Umweltproblem vorliegt, auf dessen Behebung Du tatsächlich Einfluss nehmen kannst. Solltest Du feststellen, dass dies der Fall ist, bedeutet das allerdings noch nicht das Ende Deines Anbauvorhabens. Im Folgenden schauen wir uns an, was diese Probleme sein könnten.

Wie lange brauchen cannabissamen zum keimen?

1. Zu nass

Zunächst einmal kann es sein, dass das Substrat zu feucht ist. Falls Du Deine Cannabissamen in einem Glas Wasser keimen lässt, ist dies wahrscheinlich nicht das Problem. Keimst Du allerdings in Erde oder einem inerten Medium, willst Du, dass es zwar feucht, aber andererseits auch nicht zu nass ist.

Samen in einem sehr feuchten Substrat brauchen möglicherweise länger zum Keimen oder keimen überhaupt nicht. Solltest Du der Meinung sein, dass das Substrat zu durchnässt ist, kann es zu diesem Zeitpunkt vielleicht die beste Option sein, die Samen neu einzupflanzen und von vorn zu beginnen.

Sei aber vorsichtig; bei durchnässter Erde ist die Wahrscheinlichkeit, dass bestimmte Krankheitserreger auftreten, viel höher, was zu Zuständen wie der Umfallkrankheit führen kann, die Deine Pflanzen sehr schnell abtöten.

2. Zu trocken

Andererseits könnten die Bedingungen auch zu trocken sein. Cannabissamen benötigen feuchte Erde und eine relative Luftfeuchtigkeit von etwa 70–90%, um richtig keimen zu können.

Falls Du versuchst, Samen in ein trockenes oder weitgehend trockenes Substrat zu säen, sind die Chancen, dass sie keimen, sehr gering. Du solltest die Erde bewässern, bis sie angenehm feucht ist, und den Samen dann abdecken, damit er beim Keimen nicht austrocknet. Beginnt die Erde während des Keimvorgangs auszutrocknen, bewässere sie leicht.

3. Schlechte Wasserqualität

Auch schmutziges/kontaminiertes Wasser kann die Keimung von Cannabissamen verhindern. In den meisten Fällen ist es jedoch unwahrscheinlich, dass eine schlechte Wasserqualität die Ursache dafür ist, dass die Samen hartnäckig verschlossen bleiben, weshalb Du auf jeden Fall zunächst woanders nach möglichen Ursachen suchen solltest.

Solltest Du jedoch kein anderes Problem finden oder wissen, dass Dein Wasser besonders schmutzig oder reich an bestimmten Mineralien ist, könntest Du die Ursache gefunden haben.

4. Zu wenig Sauerstoff

Samen benötigen zum Keimen genügend Sauerstoff. Tatsächlich mögen Cannabispflanzen im Allgemeinen einen gut belüfteten Boden. In der Keimphase sind die Samen für den Stoffwechsel auf Sauerstoff angewiesen, bevor die Photosynthese beginnt. Unabhängig davon, ob Du indoor oder unter freiem Himmel anbaust, solltest Du zum Keimen von Cannabissamen eine luftige, lehmige Erde verwenden.

Dasselbe gilt auch für andere Substrate – ausreichend Sauerstoff ist für ein gesundes Wachstum in allen Entwicklungsstadien unerlässlich.

5. Zu viel Sauerstoff

Aber auch eine stark sauerstoffhaltige Umgebung kann beim Keimen von Cannabissamen Probleme verursachen. Während dies bei einem Anbau in Erde so gut wie ausgeschlossen ist, kann es bei sehr speziellen hydroponischen Anlagen durchaus problematisch werden.

6. Zu viele Nährstoffe in der Erde

Ist das Substrat mit Nährstoffen angereichert, insbesondere synthetischen Nährstoffen, können diese für Cannabissamen giftig sein und deren Keimung verhindern.

Falls Du für die Keimung hochwertige Erde verwendest, solltest Du ihr bis weit in die Wachstumsphase hinein (in manchen Fällen sogar noch später!) keine Nährstoffe hinzufügen müssen. Gute Erde enthält reichlich Nährstoffe, um Pflanzen durch die ersten Phasen ihres Lebenszyklus zu bringen.

Hast Du Dich hingegen für ein inertes Substrat entschieden, musst Du Nährstoffe hinzufügen. Gerade in diesem frühen Stadium sollte man sehr auf die Qualität und Quantität der hinzugefügten Nährstoffe achten. Weniger ist oft mehr!

7. Platzmangel

Um gesund keimen zu können, benötigen Samen ausreichend Platz. Um dies zu erreichen, solltest Du sie in einem Abstand von mindestens 5cm voneinander säen, damit sie Platz zum Öffnen und Entwickeln haben. Du wirst dankbar dafür sein, von Anfang an einen perfekten Anbauraum eingerichtet zu haben.

Würdest Du eine Handvoll Samen einfach nur auf die Erde werfen, würden wahrscheinlich manche keimen und andere nicht. Dies ist zwar machbar, stellt aber nicht gerade die effizienteste Methode dar, Samen keimen zu lassen.

8. Niedrige Temperaturen

Zum Keimen mögen Cannabissamen warme Temperaturen, wobei etwa 20–22°C ideal sind. Aus diesem Grund keimen viele Grower in Innenräumen, auch wenn sie beabsichtigen, ihre Pflanzen im Freien wachsen zu lassen.

Sinken die Temperaturen hingegen zu stark, ist mit einer verzögerten oder gänzlich ausbleibenden Keimung zu rechnen. Bei Temperaturen unter 12°C könnten nur manche Samen keimen, viele wahrscheinlich jedoch nicht.

9. Hohe Temperaturen

Sind die Temperaturen hingegen zu hoch, kann es den Samen ebenfalls schwerfallen zu keimen. Je nach Sorte keimen die Samen unter leicht unterschiedlichen Bedingungen. Allerdings keimen nur die wenigsten Sorten unter der starken Hitze des Sommers, weshalb es sich empfiehlt, die Temperatur bei etwa 20–22°C zu halten.

Es ist unwahrscheinlich, dass ein paar Temperaturschwankungen allzu viele Probleme verursachen, wohingegen anhaltende Hitze den Samen falsche Signale senden kann, was sie daran hindert, sich zu öffnen.

10. Umfallkrankheit

Die Umfallkrankheit kann Cannabissamen und -sämlinge befallen. Sie ist vor allem dafür bekannt, dass sie zum Welken und Absterben von Sämlingen führt. Ebenso können sich die für die Umfallkrankheit verantwortlichen Pilze aber auch auf Samen auswirken und verhindern, dass sie überhaupt keimen.

Obwohl die Krankheit in jeder Umgebung auftreten kann, kommt sie häufiger vor, wenn Samen in einem Gewächshaus keimen, wo die Bedingungen nass und feucht sind – einfach perfekt für Pilze, die die Umfallkrankheit verursachen.

Bei kühlen, nassen und feuchten Bedingungen kann es sein, dass die Umfallkrankheit auftritt. Die schlechte Nachricht lautet, dass die verantwortlichen Krankheitserreger die Samen abtöten, weshalb sie nicht mehr lebensfähig sind. Vermutest Du also, dass die Ursache die Umfallkrankheit ist, solltest Du Samen, Erde und Behälter sorgfältig entsorgen, um sicherzustellen, dass sich die Krankheit nicht auf andere Samen oder Pflanzen ausbreitet.

11. Die Samen wurden mit bloßen Händen berührt

Fasst man Cannabissamen mit bloßen Händen an, können zahlreiche Krankheitserreger auf sie übertragen werden, die sie abtöten und ihre Keimung verhindern können. Deshalb empfiehlt es sich, saubere Handschuhe zu tragen oder sich zumindest gründlich die Hände zu waschen, bevor man mit den Samen hantiert. Manche Grower entscheiden sich dazu, die Samen mit einer sterilisierten Pinzette zu handhaben, da man mit dieser ohnehin präziser arbeiten kann.

Obwohl Du eigentlich nur darauf achten musst, ob Du die Samen mit bloßen Händen berührt hast oder nicht, kann es sehr schwierig sein, dies als mögliches Problem zu identifizieren – Du wirst nie wirklich wissen, ob dies die Ursache ist, weshalb Du besser behandelbare Ursachen ausschließen solltest, bevor Du Deine Samen verloren glaubst.

12. Minderwertiges Saatgut

Hochwertiges Saatgut weist eine höhere Keimrate als minderwertiges Saatgut auf. Tatsächlich führen die besten Züchter Chargentests bei ihren Samen durch, um sicherzustellen, dass fast jeder verkaufte Samen keimfähig ist. Die Keimrate hängt nicht wirklich von der Sorte oder Art des Saatguts ab (z. B. feminisiert oder normal), sondern lediglich von der Qualität. So kann man beispielsweise OG-Kush-Samen sowohl in guter als auch in schlechter Qualität bekommen.

Falls Du hochwertige Samen gekauft hast, davon aber nur sehr wenige keimen, kannst Du davon ausgehen, dass das Problem nicht bei den Samen liegt. Hast Du Dich hingegen für minderwertiges Saatgut entschieden, von dem viele Samen nicht keimen, dann dürfte die Ursache eben genau darin liegen, dass es schlechte Samen sind. Wenn Du weißt, woher Du Deine Samen beziehst, kann dies bessere Keimraten ermöglichen.

13. Alte Samen

Auch wenn Samen viele Jahre lang keimfähig bleiben können, dauert es umso länger, bis sie keimen, je älter sie werden. Und letztendlich werden sie überhaupt nicht mehr keimen.

Um optimale Ergebnisse zu erzielen, solltest Du generell versuchen, die Samen innerhalb von ein oder zwei Jahren nach der Entnahme aus der Mutterpflanze zu verwenden. Falls Du dennoch ältere Samen nimmst, ist noch nicht alles verloren. Zu wissen, wie man alte Cannabissamen zum Keimen bringt, kann den Prozess trotzdem in Gang setzen und die Erfolgschancen erhöhen.

Werden frische Cannabissamen keimen?

Ja, man kann frische Cannabissamen keimen lassen, solange sie ausreichend reif sind. Falls Du Samen von einer weiblichen Cannabispflanze nimmst, die noch nicht vollständig ausgereift ist, wirst Du sie wahrscheinlich nicht zum Keimen bringen. Wartest Du hingegen, bis die Pflanze auf natürliche Weise abgestorben ist, weißt Du, dass sie erfolgreich Samen produziert hat, die bereit sind, die nächste Generation hervorzubringen.

14. Falsche Lagerung der Samen

Solltest Du Deine Samen falsch gelagert haben, kann auch dies dazu führen, dass sie später nicht mehr keimen. Cannabissamen sollten in einer kühlen, dunklen und trockenen Umgebung aufbewahrt werden. Werden sie unter zu heißen oder kalten Bedingungen gelagert, könnte dies ihren Tod zur Folge haben.

Das größte Problem ist jedoch die Feuchtigkeit, denn diese löst bei Cannabissamen die Keimung aus. Werden sie also in einer feuchten Umgebung gelagert, beginnen sie möglicherweise zu früh zu keimen. In einigen Fällen kann dies offensichtlich sein, wenn sie sich bereits geöffnet haben. Manchmal kann es jedoch vorkommen, dass der Prozess so weit in Gang kommt, dass er Schäden verursacht, dann aber wieder ins Stocken gerät, bevor er für das Auge sichtbar wird.

Daher ist es sehr wichtig zu lernen, Cannabissamen richtig aufzubewahren.

15. Die Samen wurden gefressen

Indoor dürfte dies kein Problem darstellen. Im Freien kann es allerdings vorkommen, dass ein Lebewesen vorbeikommt, wenn Du gerade nicht hinschaust, Deine Cannabissamen ausgräbt und frisst. In diesem Fall kannst Du sicher sein, dass sie nicht keimen.

Zu erkennen, ob Deine Cannabissamen gefressen wurden, ist ganz leicht – sie sind dann einfach nicht mehr da! Falls Du Dich für die Keimung im Freien entscheidest, solltest Du Deine Samen vor Tieren und schlechtem Wetter schützen.

16. Zu viel Licht

16. zu viel licht

Cannabissamen benötigen zum Keimen kein Licht. Werden sie übermäßigem UV-Licht ausgesetzt, kann es sein, dass sie Schwierigkeiten beim Keimen haben. Unabhängig davon, wie Du Deine Samen keimen lässt, solltest Du dies also nicht bei starkem, direktem Licht tun.

Keimen Cannabissamen im Dunkeln besser?

Obwohl sich Cannabissamen so entwickelt haben, dass sie in völliger Dunkelheit keimen, ist dies nicht unbedingt erforderlich. Meist ist ihnen eine Lichtexposition völlig gleichgültig – jedenfalls, bis die ersten Keimblätter erscheinen. Das Wichtigste ist, sie vor starkem Licht wie Sonnenlicht oder Pflanzenlampen zu schützen. Ein wenig Lichteinwirkung sollte die Keimung jedoch nicht beeinträchtigen.

Cannabissamen keimen: Übung macht den Meister

Beim Keimen von Cannabissamen kommt es vor allem darauf an, verschiedene Umweltfaktoren ins Gleichgewicht zu bringen. Keine der Voraussetzungen zum Keimen ist schwer zu erfüllen, doch Samen können knifflig sein und werden alle belohnen, die darauf achten, ihnen die richtige Umgebung zu bieten.

Dennoch kann es auch vorkommen, dass Cannabissamen unter den unwirtlichsten Bedingungen aus dem Boden sprießen und sich dann auch noch zu großen sowie produktiven Pflanzen entwickeln. Trotzdem bevorzugen Cannabissamen in den meisten Fällen eine stabile und geeignete Umgebung.

Max Sargent
Max Sargent

Max schreibt mittlerweile seit mehreren Jahren über Cannabis und Psychedelika. Mit der starken Überzeugung, dass eine offene, ehrliche Einstellung gegenüber Drogen und Drogenpolitik das Leben vieler Menschen verbessern kann, ist er bemüht, aufschlussreiche und informierte Meinungen zu dem Thema zu bieten.