Die Vor- und Nachteile des Cannabisanbaus in Hydrokultur


Die Vor- und Nachteile des Cannabisanbaus in Hydrokultur
Max Sargent

Der Anbau von Marihuana mithilfe von Hydrokultur-Systemen ist bei erfahrenen Growern sehr beliebt. Aber warum ist das so? Erfahre alles über die Vor- und Nachteile des Anbaus in Hydrokultur.

Hydrokultur wird in der gesamten Gartenbaubranche als Anbaualternative eingesetzt, die im Vergleich zum Anbau in Boden eine ganze Reihe von Vorteilen bietet. Basierend auf einem inerten Medium wie Perlit, Steinwolle oder Tonkugeln verwendet wird, ist die Voraussetzung, dass die Wurzeln in direktem Kontakt mit einer Nährlösung stehen, während sie weiterhin Sauerstoff aus Wasser bekommen, das von einer elektrischen Pumpe zur Verfügung gestellt wird.

WARUM SOLLTE MAN HYDROKULTUR WÄHLEN?

Diese Anbaumethode bringt einige bedeutende Vorteile mit sich. Viele Anwender berichten von einer schnelleren Reifung und verbesserten Erträgen. Jeder Anbausprozess, der die Größe und Dichte der Blüten verbessern kann, ist eine Überlegung wert, obwohl es ein kühner Schritt ist, Hydrokultur für Deinen ersten Cannabisanbau zu verwenden. Vorkenntnisse sind von Vorteil, zumal zu viel des Guten schädlich für Deine Marihuana-Pflanzen sein kann – besonders wenn es um Nährstoffe geht.

Wenn Du Dich noch nicht entschieden hast, ob Du Hydrokultur ausprobieren möchtest und ob sie von Vorteil für Dich ist, erläutern wir Dir hier die wichtigsten Vor- und Nachteile dieser Anbaumethode.

VORTEILE

1. VOLLE KONTROLLE ÜBER DIE NÄHRSTOFFE

Die Nährstoffe, die Deine Pflanzen erhalten, hängen komplett von dem ab, was Du ihnen gibst. Dies ist eine der größten Segnungen dieser Methode. Wenn sie in den Boden eingeführt werden, können Nährstoffe verdünnt werden, so dass Deine Cannabispflanze nicht genug von ihnen bekommt. In Hydrokultur können Grower prüfen, welche Nährstoffe in welcher Phase benötigt werden und wie viel davon benötigt wird, damit sie sie rechtzeitig vorbereiten können. Die Nährstoffe werden in das Wasser gemischt und im Tank gelagert, so dass sie einfach verabreicht werden können. Nichts wird verschwendet.

2. HÖHERE ERTRÄGE

Jeder Cannabisgrower wünscht sich größere Blüten und Hydrokultur ist eine Möglichkeit, sie zu bekommen. Das Wurzelsystem Deiner Pflanzen kann auf direkte Weise mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt werden, die es nötig hat. Es wird keine Energie von den Pflanzen verschwendet, weil sie die Nährstoffe aus dem Boden aufnehmen müssen. Wenn Du Deine Cannabispflanzen verwöhnst, konzentrieren sie ihre Energie auf ihre Entwicklung und erhöhen die Geschwindigkeit und Kraft, mit der sie wachsen.

3. ES IST PRAKTISCHER

Wenn man eine Anbauumgebung einrichtet, in der man Boden verwendet, kann das eine schmutzige Angelegenheit sein, die oft viel Platz in Anspruch nimmt. Bei Hydrokultur wird weniger Platz für die Wurzeln benötigt, da sie direkt gefüttert werden. Die Cannabispflanzen können auch viel näher aneinander aufgestellt werden, ohne dass es nachteilige Auswirkungen hat. Mehr Pflanzen bedeutet mehr Gras, wenn die Blütephase eintritt. Wenn es darum geht Deine Anlage zu demontieren oder wenn Du umpflanzen musst, gehört das Verschieben oder Reinigen alter Böden der Vergangenheit an.

4. GENAUE pH-WERTE

 GENAUE pH-WERTE

Fast alles, was Deine Pflanze braucht, ist im Wasser enthalten. Daher kann man den pH-Wert schnell und genau überwachen und einstellen. Ein korrekter pH-Wert ist für eine optimale Nährstoffaufnahme unerlässlich. Bei Hydrokultur gibt es kein Ratespiel wenn es um den pH-Wert geht, wohingegen die Messung in Böden oft zu ungenauen Messwerten führen kann.

5. EINFACHER ZUGANG ZU DEN WURZELN

In der Regel zeigt das Wurzelsystem schneller Anzeichen von Stress oder Nährstoffmangel an, als das bei den Teilen oberhalb des Bodens der Fall ist. Da die Wurzeln hier freiliegen, kannst Du mögliche Probleme schnell erkennen. Wurzeln sollten immer weiß sein. Dunkle Wurzeln deuten auf eine ungesunde Pflanze hin.

6. DIE PFLANZEN WACHSEN SCHNELLER

Hydrokultur bietet direkten Zugang zu den Nährstoffen, die Dein Cannabis benötigt, eine genaue Überwachung des pH-Werts und die ständige Zufuhr von Sauerstoff. Solange Du über eine ausreichende Beleuchtung und eine gute Temperaturkontrolle verfügst, wachsen die Pflanzen schneller als Pflanzen, die in Boden wachsen. Sie werden mit allem versorgt, was sie brauchen, so dass praktisch keine Energie verschwendet wird.

7. WENIGER SCHÄDLINGE UND KRANKHEITEN

Der Boden kann viele Pilzkrankheiten wie Fusarium, Pythium und Rhizoctonia beherbergen. Wenn der Boden entfernt wird, beseitigst Du auch dieses Risiko. Neben Schädlingen oder Unkraut, die in Deinem Boden wachsen, bietet Hydrokultur eine Lösung für alle diese Gefahren, indem die Substanz entfernt wird, in der diese Gefahren gedeihen. Mit einem ordnungsgemäßen Hydrokultur-System kannst Du mögliche Komplikationen vermeiden, die beim Anbau in Boden auftreten könnten.

8. BESSERE WIDERSTANDSFÄHIGKEIT

BESSERE WIDERSTANDSFÄHIGKEIT

Die Verbindung zwischen schneller wachsenden Pflanzen und einer verbesserten Widerstandsfähigkeit ist offensichtlich. Ebenso wie Deine Cannabispflanze Energie spart, weil sie nicht nach verdünnten Nährstoffen suchen muss, gibt die gesammelte Energie Deiner Pflanze mehr Kraft, um schädliche Krankheiten abzuwehren. Sie ist besser darauf vorbereitet auf nachteilige Veränderungen zu reagieren, als dies bei Pflanzen der Fall ist, die in Boden wachsen.

9. SAUBERERER ANBAURAUM

Kein Boden, kein Chaos. Klingt einfach, aber wer zuvor mit Erde angebaut hat, der weiß, wie viel Chaos und Überbleibsel nach dem Anbau übrig bleiben können. Sogar während des Anbaus kann das Mischen von Nährstoffen mit dem Boden dazu führen, dass Boden verschwendet wird und man mehr Arbeit hat, um danach wieder alles sauber zu machen.

10. WASSER UND NÄHRSTOFFE KÖNNEN EINFACH VERABREICHT WERDEN

Aufgrund der Natur, wie Nährstoffe den Pflanzen zugeführt werden, können Fehler auftreten. Diese Eigenschaft ist jedoch weitaus mehr von Vorteil als von Nachteil. Wenn Du sie sorgfältig überwachst, gibt diese direkte Fütterung Dir ein Maß an Kontrolle, das mit dem Anbau in Boden unmöglich ist. Du kannst genaue Nährstoffmessungen durchführen, um sicherzustellen, dass Deine Pflanzen genau so viel bekommen, wie sie benötigen.

NACHTEILE

1. ANSCHAFFUNGSKOSTEN UND AUFBAU

Es ist nicht zu leugnen, dass der Kauf der Ausrüstung anfangs mehr als ein typischer Anbau mit Boden kostet. Ausreichende Pumpen, Schläuche und Strom – das summiert sich. Wenn Du beabsichtigst Dein Gras nach dem Anbau zu verkaufen, kann es schwierig sein, die zusätzlichen Kosten zu rechtfertigen, wenn es sich nicht um ein langlebiges Unterfangen handelt. Nach der ersten Phase beginnen sich die Kosten an die Anbauumgebungen mit Boden anzupassen.

2. ES IST SCHWERER FEHLER ZU KORRIGIEREN

Die Aufnahme von Nährstoffen ist so direkt, dass Fehler eine ganze Ernte vernichten können. Normalerweise verdünnt der Boden die Nährstoffe ein wenig, was Dir ein wenig Trost spenden wird, wenn Du zu viele oder zu wenige Nährstoffe verabreicht hast. Bei Hydrokultur gibt es keinen Puffer. Das Korrigieren von Fehlern kann sogar noch schwieriger sein, es sei denn Du hast Erfahrung mit den Nährstoffmengen, die Deine ausgewählte Cannabissorte benötigt.

3. MEHR ZEIT UND EINSATZ

MEHR ZEIT UND EINSATZ

Cannabispflanzen sind ziemlich belastbar. Viele gedeihen auch dann, wenn sie auf einer Fensterbank wachsen. Mit einer direkteren Kontrolle über Deine Pflanzen entsteht auch mehr Verantwortung. Sie sind für jeden Nährstoff oder jedes Nahrungsergänzungsmittel auf Dich angewiesen. Um das Beste aus den damit verbundenen Kosten zu machen, muss Dein Gras zu seiner optimalen Kapazität heranwachsen. Dafür ist eine häufige Überwachung erforderlich.

4. VORKENNTNISSE WERDEN EMPFOHLEN

Wie wir bereits erwähnt haben, kann das Korrigieren von Fehlern kostspielig sein. Nicht dass es einige Tage dauert, bevor Deine Pflanzen sterben – der Tod kann im schlimmsten Fall bereits nach wenigen Stunden eintreten. Daher ist es wichtig zu wissen, worauf Du achten musst. Es ist auch wichtig, Erfahrung mit dem Anbau Deiner gewählten Sorte zu haben. Dies kann für Neueinsteiger abschreckend sein und sie davon abhalten, sich für den Anbau in Hydrokultur zu entscheiden.

5. STROMAUSFÄLLE KÖNNEN VERHEEREND SEIN

Das Herzblut Deiner Ausrüstung ist die Pumpe. Pumpen liefern das Wasser, den Sauerstoff und die Nährstoffe. Ohne Wasser sterben Deine Pflanzen innerhalb weniger Stunden ab. Sollte ein Stromausfall auftreten oder Deine Pumpe versagen, ist eine Alternative erforderlich. Notstromgeneratoren tragen ebenso zu den Kosten bei, wie langlebige und zuverlässige Pumpen.

6. GENAUE TEMPERATURKONTROLLE IST WICHTIG

GENAUE TEMPERATURKONTROLLE IST WICHTIG

Aufgrund der Natur der Hydrokultur, Marihuana-Pflanzen vertragen eine Temperatur, die einige Grad niedriger ist als im Boden. 20-25°C werden bevorzugt, obwohl Cannabis ohne sichtbare Anzeichen von Stress bis zu 28°C vertragen kann. Wenn die Temperatur höher als 28°C ist, wird die Stoffwechselrate Deiner Pflanze verlangsamt. Temperaturen von mehr als 35°C werden Deine Cannabispflanzen abtöten. Bei dieser Temperatur kann das Wurzelsystem Deiner Pflanzen den vom Wasser bereitgestellten Sauerstoff nicht mehr aufnehmen.

7. WASSER UND STROM VERTRAGEN SICH NICHT

Hydrokultur besteht im Kern aus einer elektrischen Pumpe, die sauerstoffreiches Wasser bereitstellt. Wenn dann noch hochleistungsfähige Lampen hinzu kommen und es zu Lecks oder Verschüttungen kommt, könnte eine Katastrophe eintreten. Bei der Wartung Deiner Ausrüstung ist zusätzliche Sicherheit erforderlich. Dies verhindert, dass Tragödien auftreten. Installiere elektrische Geräte immer oberhalb der Gürtellinie.

Max Sargent
Max Sargent

Max schreibt mittlerweile seit mehreren Jahren über Cannabis und Psychedelika. Mit der starken Überzeugung, dass eine offene, ehrliche Einstellung gegenüber Drogen und Drogenpolitik das Leben vieler Menschen verbessern kann, ist er bemüht, aufschlussreiche und informierte Meinungen zu dem Thema zu bieten.