Terpeneprofil: Pinen


Terpeneprofil: Pinen
Steven Voser

Pinen ist eines der häufigsten, in Cannabis und anderen Organismen vorkommenden Terpen. Klicke hier, um etwas über Pinen und seine Effekte zu lernen.

Hast Du Dich jemals gefragt, warum Dein Weed so gut riecht? Nun, das liegt alles an Terpenen. Diese winzigen Verbindungen (die die ätherischen Öle der Cannabispflanze ergänzen) können Cannabis mit moschusartigen, süßen und sogar sauren Aromen ausstatten.

Pinen ist ein solches Terpen. Wie Du vermutlich bereits erraten hast, verleiht es Deinem Gras dieses reiche, frische Kiefernaroma. Doch wusstest Du auch, dass Terpene wie Pinen die Effekte von Cannabis direkt beeinflussen können?

WAS IST PINEN?

Pinen ist eines der primären in Cannabis vorkommenden Terpene und kann auch in den ätherischen Ölen von Kiefer, Koniferen, Salbeisträuchern, Kampferkraut und mehr gefunden werden. Es besitzt natürliche insektenabwehrende Eigenschaften und ist tatsächlich eines der häufigsten, in der Natur vorkommenden Terpene.

Pinen kann in vielen ätherischen Ölen vorkommen, einschließlich Rosmarin, Orangenschalen und Eukalyptus. Die meisten ätherischen Ölmischungen enthalten ebenfalls Pinen, vor allem "Wald"-Mischungen. Dank seinem potenten Aroma und der Tatsache, dass es in der Natur weithin verfügbar ist, wirst Du Pinen außerdem in vielen kommerziellen Produkten vorfinden können.

Pinen wird oftmals verwendet, um Parfüme, Deodorants und Raumerfrischer herzustellen. Es ist zudem eine der wesentlichen Verbindungen in Terpentin und als ein potentieller Biotreibstoff erforscht worden. Pinen wird ebenso als Insektizid genutzt.

HAT PINEN MEDIZINISCHE NUTZEN?

HAT PINEN MEDIZINISCHE NUTZEN?

Terpene, wie Cannabinoide auch, können eine Vielzahl von nützlichen Effekten auf den Körper aufrechterhalten. Die Forschung zeigt auch, dass unterschiedliche Terpenkonzentrationen das sein könnten, was verschiedenen Cannabissorten ihre einzigartige Wirkung verleiht.

Pinen ist als entzündungshemmende Verbindung bekannt. Eine Studie zu Alpha-Pinen, die 2015 im "American Journal of Chinese Medicine" publiziert wurde, stellt zum Beispiel fest, dass Alpha-Pinen spezifische Proteinenzyme unterdrückt, die an Entzündungsprozessen beteiligt sind.[1]

Studien haben außerdem gezeigt, dass Pinen zu besserem Schlaf beitragen könnte. Eine 2016 im "Journal of Molecular Pharmacology" veröffentlichte Studie testete die Effekte von Pinen auf die Schlafmuster von Mäusen.[2]

Die Studie fand heraus, dass, durch die Bindung von GABA-Rezeptoren im Gehirn (ein regelmäßiges Ziel von allen möglichen Arten von verschreibungspflichtigen und nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten), die Terpene die Effekte von Schlafmitteln wie Zolpidem nachahmen. Die Forscher entdeckten weiterhin, dass Pinen half, bei Mäusen den REM-Schlaf einzuleiten und zu verbessern.

Pinen kommt auch in hohen Konzentrationen in Mastix vor, einem aus dem Mastix-Baum (Pistacia lentiscus) gewonnenem Extrakt. Mastix wird oft in der Zahnhygiene verwendet, um Karies und Zahnfleischentzündung zu bekämpfen. Es ist zudem als natürlicher antibakterieller Wirkstoff bekannt, der benutzt werden kann, um schädliche Bakterien im Mund abzutöten, die Löcher und Mundgeruch verursachen. Da Mastix bis zu 70% Pinen enthält, scheint es vernünftig, anzunehmen, dass die Verbindung größtenteils für den oralen Gesundheitsnutzen von Mastix verantwortlich ist.[3]

Es gibt außerdem eine solide Anzahl von Forschungsarbeiten, die zeigen, dass Pinen ein potenter Bronchodilator ist.

Bronchodilatoren helfen, die Luftwege in der Lunge zu öffnen, indem sie die Bronchien und Bronchiolen weiten. Sie werden oftmals für die Behandlung und Kontrolle von Asthma verwendet.

DIE BEDEUTUNG VON PINEN UND TERPENEN IM ALLGEMEINEN

DIE BEDEUTUNG VON PINEN UND TERPENEN IM ALLGEMEINEN

Es ist sehr populär geworden, die Eigenschaften der individuellen Verbindungen in Cannabis zu untersuchen und sie als solche zu beurteilen, um ihre Wirkung und ihr medizinisches Potential besser zu verstehen. Obwohl dies wichtig ist, ist es ebenso von Bedeutung, zu verstehen, dass die Effekte dieser Verbindungen variieren können, besonders durch das Vorhandensein anderer Cannabinoide und Terpene.

Dieses Phänomen ist als der "Entourage-Effekt" bekannt und wesentlich für das bessere Verständnis von Cannabis. Sobald wir die Gültigkeit des Entourage-Effektes anerkennen, können wir endlich anfangen, uns über die isolierte Analyse von Verbindungen hinauszubewegen und stattdessen beginnen, uns auf die Pflanze als Ganzes zu konzentrieren.

Manche Quellen behaupten zum Beispiel, dass Pinen ein mächtiges Breitbandantibiotikum sein kann. Pinen ist gegen MRSA (multiresistenter Staphylococcus aureus) besonders wirksam, vor allem in Gegenwart von CBD und CBN.

Dieselbe Seite behauptet zudem, dass die Wirksamkeit von Pinen als Bronchodilator in der Gegenwart von THC verbessert wird. Unterdessen könnten die munter machenden Eigenschaften in der Gegenwart von sedierenderen Verbindungen (wie zum Beispiel Myrcen) verloren gehen.

Es gibt nur ein paar Beispiele dafür, wie die Wirkung von Pinen mit der von anderen Cannabisverbindungen synergistisch wirkt.

CANNABISSORTEN, DIE REICH AN PINEN SIND

CANNABISSORTEN, DIE REICH AN PINEN SIND

Wie Du vermutlich schon vermutet hast, werden Sorten mit einem frischen Kiefernaroma üblicherweise die höchsten Konzentrationen von Pinen enthalten. Nachfolgend findest Du eine Liste mit Sorten, die dazu neigen, einen beträchtlichen Pinen-Gehalt zu enthalten.

  • Jack Herer: Jack Herer ist eine mächtige Sativa, die dafür bekannt ist, ein sehr erhebendes High hervorzurufen. Dank einer, verglichen mit anderen Sorten, relativ großen Pinen-Menge, weist sie auf natürliche Weise ein kühnes, belebendes Kiefernaroma auf.
  • Blue Dream: Blue Dream bedarf kaum einer Einführung. Dieser klassische Hybrid hat ein köstliches Beerenaroma, wenn Du aber aufpasst, könntest Du auch einige frische Andeutungen von Kiefer erkennen. Labortests stellen fest, dass bestimmte Proben von Blue Dream bemerkenswerte Pinen-Werte aufweisen.
  • OG Kush: Mit solch einem frischen Zitronen-Kiefernaroma ist es kein Wunder, dass OG Kush hier erwähnt wird. Dieser Klassiker der Westküste ist zu einer Grundlage der modernen Cannabiszucht geworden und wird das Erbe von Pinen bis weit in die Zukunft weitertragen.
Verweise

  1. ^ NCBI, Alpha-Pinene Exhibits Anti-Inflammatory Activity Through the Suppression of MAPKs and the NF-κB Pathway in Mouse Peritoneal Macrophages., abgerufen January-16-2019
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  2. ^ NCBI, α-Pinene, a Major Constituent of Pine Tree Oils, Enhances Non-Rapid Eye Movement Sleep in Mice through GABAA-benzodiazepine Receptors., abgerufen January-16-2019
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  3. ^ Researchgate, Quantitative analysis of α-pinene and β-myrcene in mastic gum oil using FT-Raman spectroscopy, abgerufen January-16-2019
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Steven Voser
Steven Voser

Steven ist ein Langzeitveteran des Cannabis-Journalismus und hat sich mit jeden Aspekt des Themas eingehend befasst. Er hat besonderes Interesse an der Cannabiskultur, der entstehenden Cannabis-Wissenschaft und daran, wie sie weltweit die Rechtslandschaft formt.