CBD vs. CBG: Was ist der Unterschied?


CBD vs. CBG: Was ist der Unterschied?
Steven Voser

Du weißt wahrscheinlich, was Cannabidiol (CBD) ist, aber hast Du schon von Cannabigerol (CBG) gehört? Wenn nicht, dann bist Du hier richtig. Dieser Artikel vergleicht beide Cannabinoide und erklärt alles Wissenswerte für Dich.

Da Du diesen Text liest, weißt Du wahrscheinlich schon, was es mit Cannabidiol (CBD) auf sich hat. Das nicht-berauschende Cannabinoid wird von der Cannabispflanze produziert und könnte laut Studien zahlreiche gesundheitliche Nutzen haben.

Ebenso wahrscheinlich ist jedoch, dass Du noch nicht von CBG gehört hast. CBG oder Cannabigerol gehört zu den vielen Cannabinoiden, die, obwohl sie ähnliche Eigenschaften aufweisen, weniger bekannt als CBD sind. Es löst kein High aus und scheint ein großes Potenzial als Wellness-Ergänzung zu haben.

Obwohl es Ähnlichkeiten zwischen CBD und CBG gibt, existieren einige subtile Unterschiede und genau diese sind es, die die Leute dazu bringen, sich zu fragen, welches Cannabinoid das bessere ist. Während des weiteren Verlaufs dieses Artikels werden wir alles Wissenswerte über beide Verbindungen für Dich genau aufschlüsseln.

Was ist CBD?

Wir haben in unserer Einleitung zwar schon einen kurzen Überblick gegeben, aber es lohnt sich, noch etwas tiefer auf CBD einzugehen. Alle Cannabispflanzen enthalten eine gewisse Menge CBD, wobei sich das Verhältnis allerdings von einer Sorte zur anderen unterscheidet. Pflanzen, die zu Genusszwecken gezüchtet wurden, haben normalerweise einen höheren THC- und geringeren CBD-Gehalt.

Da die Faszination für Cannabidiol aber nicht enden will, bauen viele Grower nun CBD-reiche Pflanzen an, was neue Möglichkeiten eröffnet. Die Wechselwirkung von CBD mit dem körpereigenen Endocannabinoid-System (ECS) unterscheidet sich von der Wirkung von THC und reguliert möglicherweise unter anderem Funktionen wie Gedächtnis, Schlaf und Stimmung.

Wofür ist CBD gut?

CBD weist eine nur geringe Bindungsaffinität zu den CB1- und CB2-Rezeptoren des Endocannabinoid-Systems auf. Stattdessen könnte es andere Rezeptorstellen wie Serotonin-Rezeptoren und zelluläre Ionenkanäle der Vanilloid-Rezeptoren-Unterfamilie (TRPV; zur sensorischen Regulation) sowie PPARs (zur Energieregulation) beeinflussen.

Es ist die Beziehung von CBD zu diesen Rezeptoren, die dazu beiträgt, dass es eine breite Palette von Wirkungen erzielen kann. Die Forschung dauert noch an, doch hier sind einige der potenziellen Eigenschaften von CBD:

• Könnte antioxidative Wirkungen ausüben
• Beeinflusst unsere Entzündungsreaktion
• Fördert möglicherweise die Neurogenese (die Geburt neuer Neuronen)
• Moduliert Cortisol, was die Stimmung beeinflusst
• Könnte Übelkeit und Erbrechen lindern
• Fördert einen besseren Schlaf

Verfügbare CBD-Produkte

Heutzutage gibt es CBD-Produkte in vielen unterschiedlichen Rezepturen und nicht nur in Form von Cannabis. Neben dem sehr beliebten CBD-Öl ist es auch in Form von Kapsel oder Kosmetika erhältlich. So gibt es etwa topische CBD-Produkte wie Balsame, Lotionen und Salben, die jeweils ihre ganz eigenen spezifischen Vor- und Nachteile haben.

Verfügbare cbd-produkte

Die zunehmende Popularität von Cannabidiol, die in seinen potenziellen Nutzen begründet ist, hat auch zu einer erheblichen Nachfrage nach CBD-reichen Sorten geführt. Diese produzieren gewöhnlich nur einen minimalen THC-Gehalt, was ein zusätzlicher Bonus ist, denn es bedeutet, dass man von ihnen nicht high werden kann. Glücklicherweise reicht der THC-Gehalt trotzdem noch aus, um den angepriesenen Entourage-Effekt zu bewirken.

Angesichts der Tatsache, dass so viel Arbeit in die Entwicklung von CBD-reichen Sorten gesteckt wird, macht es Sinn, einige Beispiele hervorzuheben. An erster Stelle steht CBD Therapy, eine Sorte mit einem CBD:THC-Verhältnis von 20:1. Sie zeichnet sich durch einen ausgeprägt süßen Beerengeschmack aus und sorgt beim Rauchen für eine entspannte Atmosphäre.

Dann ist da noch OG Kush CBD. Ihre Bezeichnung erinnert an die beliebte, unterhaltende Sorte ähnlichen Namens. Diese Version hat ein ausgewogenes CBD:THC-Verhältnis von 1:1, was neben den traditionellen OG Kush-Aromen auch einen leichten Rausch bedeutet.

Ein weiteres großartiges Beispiel ist CBD Critical Mass. Wie OG Kush CBD weist auch Critical Mass ein ausgeglichenes Verhältnis von CBD zu THC auf. Infolgedessen kann diese süß schmeckende Sorte Dir helfen, Dich bereit für den bevorstehenden Tag zu fühlen.

Was ist CBG?

CBG ähnelt CBD wie bereits erwähnt insofern, als dass es nicht-berauschend ist und potenzielle therapeutische Nutzen aufweist. Da es unter Anbauern jedoch nicht die höchste Priorität besitzt, enthalten die meisten Sorten nach der Ernte weniger als 1% CBG.

Ein großer Unterschied besteht jedoch darin, dass CBG im Gegensatz zu CBD eine stärkere Bindungsaffinität zu CB1- und CB2-Rezeptoren besitzt. CB1-Rezeptoren befinden sich im Gehirn, während CB2-Rezeptoren im Nervensystem, dem Darm und Bindegewebe angesiedelt sind.

Wofür ist CBG gut?

Die Affinität von CBG für beide Arten von Cannabinoid-Rezeptoren bedeutet, dass sein Potenzial signifikant ist. Aber angesichts der Schwierigkeit, große Mengen CBG zu isolieren, ist die Studienlage allerdings äußerst minimal. Basierend auf dem, was Forscher über die Rolle von CB1- und CB2-Rezeptoren bisher in Erfahrung gebracht haben, könnten mögliche Nutzen von CBG jedoch Folgende umfassen:

• Linderung von Schmerzen und Muskelkater
• Potenzieller Einfluss auf Glaukome
• Mögliches therapeutisches Mittel für neurologische Erkrankungen wie Parkinson und Multiple Sklerose (MS)
• Entzündungsmodulation

Verfügbare CBG-Produkte

Langsam aber sicher wird auch CBG immer beliebter. Je besser es den Herstellern gelingt, dieses Cannabinoid zu isolieren, desto mehr Produkte kommen auf den Markt – Produkte wie Tinkturen, Kristalle, E-Liquids und Weichgel-Kapseln.

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Obwohl die meisten Cannabissorten weniger als 1% CBG enthalten, tauchen jetzt dennoch eine Handvoll CBG-reicher Buds auf. Angefangen mit White CBG; diese Sorte enthält bis zu 20% CBG und weniger als 0,3% THC. Und da sie größtenteils eine Sativa ist, wirst Du nach ihrem Genuss einen klaren Kopf haben.

Dann wäre da noch Jack Frost CBG – diesmal mit etwa 13–15% CBG. Trotz der etwas niedrigeren Werte ist sie wegen ihres starken Einflusses auf den Schlaf ein Favorit unter medizinischen Marihuana-Enthusiasten.

Schließlich gibt es noch Lemon Cream Diesel CBG. Vielleicht hast Du aufgrund des Namens bereits eine Ahnung von ihrem Geschmacksprofil und Du würdest nicht daneben liegen. Sobald Du ihren angenehmen Zitrusgeschmack erlebt hast, lässt Lemon Cream CBG Dich mit einem entspannten Körper und fokussierten Geist zurück.

Was ist der Unterschied zwischen CBD und CBG?

Ein großer von uns bereits angeführter Unterschied besteht darin, wie die beiden Verbindungen mit dem Endocannabinoid-System interagieren. Im Gegensatz zu CBD hat CBG eine stärkere Bindungsaffinität sowohl zu CB1- als auch zu CB2-Rezeptoren. Auf der anderen Seite arbeitet CBD tendenziell eher hinter den Kulissen und unterstützt das ECS als Ganzes.

Ein weiterer wesentlicher Unterschied zwischen den beiden Cannabinoiden besteht in der Herstellung. Die Produktion großer Mengen CBG ist deutlich anspruchsvoller. Nach Expertenmeinung braucht es "tausende Pfund Biomasse", um nur geringe Mengen CBG-Isolat zu extrahieren. Und angesichts einer solchen Knappheit und Komplexität des Anbaus ist die Produktion teurer.

Schließlich haben wir den Unterschied in der Pharmakologie, also den spezifischen Wirkungen auf den Körper. Von CBD weiß man zum Beispiel, dass es den 5-HT1A-Serotonin-Rezeptor aktiviert. Von CBG hingegen wurde herausgefunden, dass es diesen Rezeptor **hemmt. Diese Unterschiede betreffen den gesamten Körper, wobei die Forscher sich allerdings nicht ganz sicher sind, wie sie die Unterschiede sinnvoll nutzen sollen.

Zu wissen, dass ein Unterschied besteht, ist ein erster Schritt voran, aber zu verstehen, wie man das Wohlbefinden positiv beeinflusst, ist nochmal eine ganz andere Herausforderung. Gleichwohl sind beide Verbindungen nicht berauschend und können in weiten Teilen der Welt legal erworben werden, was das Experimentieren mit verschiedenen CBD- und CBG-Rezepturen erheblich erleichtert.

Was ist besser: CBD oder CBG?

Anhand der nun aufgedeckten Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen CBG und CBD ist sehr leicht erkennbar, dass sie jeweils ihre ganz eigenen spezifischen Eigenschaften aufweisen, die sie für einen bestimmten Zweck wirksam machen. Welches nun besser ist? Leider erschwert der Mangel an Studien zu beiden Verbindungen eine eindeutige Schlussfolgerung. Es hängt von den Umständen des Nutzers ab und davon, was er mit den Cannabinoiden erreichen möchte.

Solltest Du Dir noch nicht sicher sein, welches der beiden für Dich besser geeignet ist, hier eine kurze Zusammenfassung dessen, was wir bisher wissen:

• Beide Cannabinoide sind nicht-psychotrop und weisen großes Potenzial als therapeutische Optionen auf.
• CBG ist schwieriger zu isolieren, weshalb es nicht in größeren Mengen hergestellt werden kann und somit teurer ist.
• CBD und CBG interagieren auf unterschiedliche Art und Weise mit dem Endocannabinoid-System. Anders als CBG, bindet CBD nicht an CB1- und CB2-Rezeptoren.
• Vollspektrumprodukte enthalten sowohl CBD als auch CBG, was eine verbesserte Gesamtwirkung infolge des Entourage-Effekts bedeuten könnte.

Letztendlich lässt sich unsere Eingangsfrage nicht eindeutig beantworten. Allerdings leben wir mittlerweile in einer Welt, in der Menschen CBD und CBG frei erleben können. Das an sich ist eine willkommene Entwicklung.

Steven Voser
Steven Voser

Steven ist ein Langzeitveteran des Cannabis-Journalismus und hat sich mit jeden Aspekt des Themas eingehend befasst. Er hat besonderes Interesse an der Cannabiskultur, der entstehenden Cannabis-Wissenschaft und daran, wie sie weltweit die Rechtslandschaft formt.