Was ist CBG (Cannabigerol)?


Was ist CBG (Cannabigerol)?
Luke Sholl

CBD ist ein facettenreiche Verbindung, aber es ist nicht das einzige Cannabinoid, das es wert ist, beachtet zu werden. In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass Cannabigerol (CBG) potenziell bei den verschiedensten Arten von Gesundheitsproblemen hilft, von Entzündungen über Glaukome bis hin zu neurodegenerativen Erkrankungen.

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In den letzten Jahren hat sich CBD einen Ruf als vielseitiges Hilfsmittel für alle Arten von Menschen erarbeitet. Und aufgrund der ermutigenden Ergebnisse zahlreicher vorläufiger Studien hat es sich seine wachsende Fangemeinde sicherlich auch verdient. Was viele dieser CBD-Anhänger jedoch nicht wissen, ist, dass es (mindestens) ein weiteres Cannabinoid gibt, das vielleicht genauso viel Aufmerksamkeit erregen sollte. Nein, wir meinen nicht THC. Es gibt weit über 100 Cannabinoide in Cannabis sativa. Einem davon, CBG, wird heute unser Interesse gelten; und nachdem Du diesen Artikels gelesen hast, wirst Du genau wissen, warum dieses Cannabinoid Anerkennung verdient.

CBG – WO CANNNABINOIDE IHREN ANFANG NEHMEN

Die Cannabispflanze produziert Hunderte von Cannabinoiden – und alle sind nach Art eines Stammbaums miteinander verbunden, wobei alle wichtigen Cannabinoide, die wir kennen, aus einer einzigen Substanz entstehen: CBGa. Sobald dieses CBGa während des Pflanzenwachstums eine Synthese mit einem von vier verschiedenen Dehydrogenase-Enzymen durchläuft, bilden sich jeweils CBDa, THCa, CBCa und CBG. Diese Verbindungen werden wiederum zu CBD, THC, CBC und CBG (keine Änderung!), nachdem sie eine Decarboxylierung durchlaufen haben. Lass Dich von dieser Formulierung nicht verwirren: Decarboxylierung bedeutet hier einfach nur, dass die Verbindungen Wärme ausgesetzt werden.

WAS IST CANNABIGEROL (CBG)?

CBG ist eines der vielen in Cannabis- und Hanfpflanzen vorkommenden Cannabinoide und leitet sich, wie gesehen, von CBGa ab. Mit anderen Worten: CBGa (das "a" steht für "Acid"/"Säure") ist nichts anderes als die saure Variante von CBG. Während die Cannabispflanze wächst, wandelt sich fast ihr gesamtes CBGa entweder in THCa oder CBDa um. Zum Zeitpunkt der Ernte beträgt deshalb der CBG-Gehalt in den meisten Sorten nur noch etwa 1% oder weniger. Das wird sich jedoch bald ändern, da Züchter daran arbeiten, CBG-reiche Sorten herzustellen. Mit Blick auf Untersuchungen, die einige signifikante potenzielle Nutzen von CBG offenbart haben, erwartet man, dass das Tempo der experimentellen Züchtung in diesem Bereich spürbar zunehmen wird. Ähnlich wie THC oder CBD beeinflusst CBG unseren Körper, indem es eine Reihe von Effekten auslöst, weshalb dieses Cannabinoid immer begehrenswerter wird, je mehr wir darüber lernen, was es bewirken kann.

WIE WIRKT CBG?

Bevor wir über die möglichen Nutzen von CBG sprechen, wollen wir untersuchen, wie Cannabinoide wie CBG den Menschen generell beeinflussen können. Egal, ob es sich um THC, CBD, CBG oder ein anderes Cannabinoid handelt – jede dieser Verbindungen wird über das Endocannabinoid-System des Körpers verarbeitet und dient dazu, Verbindungen zu imitieren, die unser Körper von Natur aus selbst herstellt, die Endocannabinoide. Es gibt jedoch Unterschiede, was die Art und Weise angeht, in der jedes einzelne Cannabinoid verarbeitet wird. THC beispielsweise bindet an CB1-Rezeptoren, die im Gehirn vorkommen. CBG dagegen bindet an CB2-Rezeptoren im Darm, im Bindegewebe und im zentralen Nervensystem. Dieser Unterschied lässt sich am besten erklären, indem wir uns die jeweiligen Effekte genauer ansehen.

WORIN BESTEHEN DIE WIRKUNGEN VON CBG?

Das erste, was Du über CBG wissen solltest, ist, dass es keine psychotropen Eigenschaften aufweist. Wie viele von euch sicher wissen, ist das High-Werden nicht der einzige Effekt, für den Cannabinoide gut sind. Tatsächlich gibt es eine ganze Reihe von Erkrankungen, die laut Forschung mit Cannabigerol angegangen oder gelindert werden können.

CBG UND SCHMERZEN

Trotz des bisher nur geringen Forschungsaufwands weisen wissenschaftliche Studien auf eine deutliche Beziehung zwischen CBG und der Schmerzlinderung hin. Bereits 2010 stellte man in einer Studie an Gehirnmembranen von Mäusen fest, dass Cannabigerol als potenter Alpha-2-Adrenozeptoragonist wirkt. Dies reiht es in eine Klasse von Arzneimitteln ein, von denen bekannt ist, dass sie unter anderem auf verschiedene Formen von Schmerzen einwirken. Ein wissenschaftlicher Übersichtsartikel aus dem Jahr 2008 kam zu einem ähnlichen Ergebnis. In diesem Artikel diskutieren die Autoren eine Studie aus dem Jahr 1991, in der Forscher festgestellt hatten, dass CBG noch stärker schmerzlindernd wirkt als THC.

CBG UND DAS GLAUKOM

Die Erforschung der möglichen Rolle von CBG bei der Behandlung des Glaukoms reicht noch weiter zurück. Die Augenklinik der West Virginia University untersuchte den Zusammenhang bereits 1990 und testete dabei sowohl THC als auch CBG. In der Studie sollte bestimmt werden, ob eines der Cannabinoide in der Lage sein würde, den Augeninnendruck bei Katzen zu senken. Faszinierenderweise stellte man fest, dass sowohl Cannabigerol als auch sein psychoaktiver Verwandter den Augeninnendruck erfolgreich senken konnten, wenn es über osmotische Minipumpen an die Hornhaut abgegeben wurde. Die Tatsache, dass CBG dies erreichen konnte, ist ein Hinweis darauf, dass es zur Behandlung des Glaukoms eingesetzt werden könnte.

CBG UND ENTZÜNDUNGEN

Entzündliche Darmerkrankungen betreffen Millionen von Menschen auf der ganzen Welt und wirksame Behandlungsmethoden sind immer gefragt. Um herauszufinden, inwiefern CBG Entzündungen bekämpfen kann, hat die Abteilung für Pharmakologie der Universität Neapel eine Studie an Mäusen durchgeführt. In den im Jahr 2013 veröffentlichten Studienergebnissen kam man zu dem Schluss, dass CBG bei den Mäusen in der Lage war, die Colitis abzuschwächen und "... die Stickoxidproduktion in [ihren] Makrophagen zu verringern". In Anbetracht der Ergebnisse schlagen die Forscher vor, dass CBG als experimentelle Therapie für entzündliche Darmerkrankungen in Betracht gezogen werden sollte.

CBG UND NEURODEGENERATIVE ERKRANKUNGEN

Zu guter Letzt haben Wissenschaftler auch einen Zusammenhang zwischen CBG und der Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen entdeckt. Diese 2015 im Neurotherapeutics Journal veröffentlichte Studie an Mäusen, die an Morbus Huntington leiden, ergab, dass Cannabigerol die Probanden vor mehreren Krankheitssymptomen schützte. Es zeigte sich, dass dies hauptsächlich über die Normalisierung der Expression verschiedener mit der Krankheit verbundener Gene erfolgt. Ebenso verbesserte das Cannabinoid auch die Genexpression des Insulin-ähnlichen Wachstumsfaktors, des Gehirn-abgeleiteten neuropathischen Faktors und des Peroxisom-Proliferator-aktivierten-Rezeptors-γ. Neue Forschungswege wurden eröffnet und der Hinweis auf CBG als mögliche Huntington-Behandlung ist deutlich.

IST CBG BESSER ALS CBD?

CBG weist wie gesehen eine Menge potenzieller Nutzen auf, aber ist es deshalb besser als CBD? Nun, die Frage ist sicher nicht richtig gestellt, denn es handelt sich schließlich um zwei völlig unterschiedliche Cannabinoide. Untersuchungen legen jedoch nahe, dass beide ähnliche Beschwerden wie Schmerzen, das Glaukom und Entzündungen lindern können. Gleichzeitig scheint CBG besser als andere Cannabinoide in der Lage zu sein, Probleme wie Muskelkontraktionen zu behandeln. Generell gesprochen ist das eine Cannabinoid nicht unbedingt besser als das andere, und Deine persönliche Entscheidung wird davon abhängen, aus welchem Grund Du es einnehmen willst. Die Forschung zu CBD ist allerdings viel umfangreicher und entsprechende Produkte sind weitaus einfacher erhältlich, weshalb wir Dir derzeit empfehlen, Dich bis auf Weiteres an CBD-Produkte zu halten.

IST CBG LEGAL?

Wir sind sicher, dass Du Dich, unabhängig vom Aspekt der Verfügbarkeit, auch fragst, ob es überhaupt legal ist, CBG zu verkaufen oder zu besitzen. Glücklicherweise wird es weder in der UN-Konvention über psychotrope Substanzen aufgeführt, noch ist es nach dem Betäubungsmittelgesetz der Vereinigten Staaten verboten. Auch für die meisten anderen Länder gilt, dass CBG nicht illegal ist, obwohl es nicht leicht zugänglich ist. Vorsichtshalber solltest Du jedoch immer die jeweilige Gesetzeslage des Landes prüfen, in dem Du lebst.

WO FINDET MAN CBG-PRODUKTE?

Derzeit sind CBG-Produkte im gewöhnlichen Handel kaum vorzufinden. Einige spezialisierte Unternehmen verfügen jedoch über das Know-how, natürliche CBG-Öle zu isolieren und herzustellen. CBG-Öle sind ein relativ neues Konzept, das noch im Schatten der CBD-Öle steht. Aber da wir CBG immer besser verstehen und es deshalb immer beliebter wird, kann man davon ausgehen, dass auch immer mehr CBG-Öle auf den Markt kommen werden.

Luke Sholl
Luke Sholl

Fasziniert vom Wellness-Potenzial der Natur, hat Luke bereits über ein Jahrzehnt damit verbracht, über Cannabis und seine große Auswahl an Cannabinoiden zu schreiben. Er erstellt, recherchiert und schreibt Inhalte für Cannaconnection – neben mehreren anderen branchenbezogenen Veröffentlichungen – und nutzt dafür starke technische SEO-Fähigkeiten sowie sorgfältige Recherchen, um Tausenden von einzelnen Besuchern evidenzbasiertes Material bereitzustellen.