Kann das Teilen eines Joints Dich wirklich krank machen?


Kann das Teilen eines Joints Dich wirklich krank machen?
Max Sargent

Wirst Du beim Teilen eines Joints mit mehreren Personen paranoid? Nicht zu unrecht. Durch das Teilen von Joints, Blunts oder sogar Bongs/Pfeifen, kannst Du Dich mit einer Reihe ansteckender Krankheiten wie Rachenentzündung, Magen-Darm-Erkrankungen, Herpes und mehr infizieren.

Genau wie gutes Essen, genießt man Cannabis am besten in guter Gesellschaft. So viel Spaß die gute alte Rauchrunde auch macht, ist sie leider für jeden ein richtiger Albtraum, der sich auch nur ein bisschen Sorgen über Keime und deren Übertragung macht. Stimmt es also doch, dass Du beim Teilen eines Joints mit mehreren Menschen einer ganzen Reihe von Keimen und Bakterien ausgesetzt bist?

IST DAS TEILEN EINES JOINTS WIRKLICH SO SCHLIMM?

Die kurze Antwort lautet: ja. Jede Krankheit, die beim Küssen übertragen wird (was von Rachenentzündung über Herpes bis hin zu einem Magen-Darm-Infekt alles sein kann), kann man vom Teilen eines Joints bekommen.

Beim Teilen eines Joints hast Du eigentlich mit jeder Person in der Runde Mund-zu-Mund-Kontakt. So bist Du dem Risiko ausgesetzt, jede ansteckende Krankheit zu bekommen, die durch direkten Kontakt übertragen werden kann (das sind ungefähr 80% aller ansteckenden Krankheiten).

Studien zeigen, dass sich im menschlichen Mund ungefähr 700 verschiedene Arten von Bakterien, Pilzen, Protisten und Viren befinden.[1] Unser Speichel enthält gesunde Antikörper, die uns vor biologischen Gefahren schützen, die uns krank machen könnten. Diese Antikörper können allerdings auch versagen.

Durch den direkten Mund-zu-Mund-Kontakt mit den Personen in der Runde, bist Du dem potenziellen Risiko ausgesetzt, Dich mit einer ganzen Reihe von Krankheiten zu infizieren. Dazu zählen:

  • Pharyngitis
  • Grippe
  • Meningitis
  • Mononukleose
  • Norovirus
  • Lippenherpes

KANN MAN BAKTERIEN AN EINEM JOINT „WEGBRENNEN“?

Unter Rauchern gibt es eine alte Legende, dass sich manche Keime in der Rauchrunde abwehren lassen, wenn man das Ende des Joints für ein paar Sekunden über eine Flamme hält. Leider gibt es keinerlei Beweise dafür, dass dies ausreicht, um Bakterien abzutöten.

Um Keime komplett zu vernichten, müsste man sie mit dem Feuerzeug abbrennen und den Joint so lange ruhen lassen, bis er komplett trocken ist (das könnte Monate dauern). Der Grund dafür ist, dass die Luftfeuchtigkeit und Temperatur der meisten Umgebungen ausreichen, damit diese Bakterien überleben können. Das Einzige, was Bakterien an einem Joint töten kann, ist direktes UV-Licht.

WIE WIRD EINE RAUCHSESSION HYGIENISCHER?

WIE WIRD EINE RAUCHSESSION HYGIENISCHER?

Außer auf das Teilen eines Joints, Blunts oder anderer Rauchutensilien (wie Bongs oder Pfeifen) zu verzichten, kann man gegen eine mögliche Übertragung von Krankheiten und den Bakterienaustausch unter den rauchenden Personen leider nicht viel unternehmen.

Wir geben Dir jedoch diesen einen Rat: Wähle genau aus, wann und mit wem Du gemeinsam rauchen willst. Wenn ein Kumpel ein bisschen verschnupft oder heiser ist, denke daran, dass sich diese Bakterien unweigerlich auch auf dem Joint verteilen werden.

Dasselbe gilt natürlich für Dich selbst. Wenn Du merkst, dass eine Krankheit im Anmarsch ist, dann sage es Deinen Freunden und setze die nächste Runde aus. Stattdessen kannst Du Dir einen Joint für Dich selbst bauen oder einen Kopf in der Bong oder Pfeife rauchen. Achte bloß darauf, das Gerät danach mit einem antibakteriellen Tuch abzuwischen.

Die Widerstandsfähigkeit von Keimen und Bakterien wird gerne unterschätzt. Während unser Körper darauf ausgelegt ist, bedrohliche Krankheiten abzuwehren, kann selbst das stärkste Immunsystem vom Teilen eines Joints mit mehr als 1 oder 2 Personen geschlagen werden.

Das bedeutet nicht, dass Du paranoid werden musst. Sollten die Personen in der Runde nicht wirklich krank sein oder einen Virusinfekt haben, stehen die Chancen gut, dass Du nicht krank wirst. Denke daran: Je größer die Runde, desto höher stehen die Chancen, dass Du zusammen mit einer kranken Person rauchst.

Verweise

  1. ^ Microbiome, Shaping the oral microbiota through intimate kissing, abgerufen January-09-2019
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Max Sargent
Max Sargent

Max schreibt mittlerweile seit mehreren Jahren über Cannabis und Psychedelika. Mit der starken Überzeugung, dass eine offene, ehrliche Einstellung gegenüber Drogen und Drogenpolitik das Leben vieler Menschen verbessern kann, ist er bemüht, aufschlussreiche und informierte Meinungen zu dem Thema zu bieten.