Gras und Alkohol mischen. Eine gute Idee?


Gras und Alkohol mischen. Eine gute Idee?
Steven Voser

Wird es eine Katastrophe oder eine der besten Nächte, wenn man Gras raucht und dabei einen trinkt? Finde heraus wie man Mischkonsum richtig macht.

Manchmal spielen sich großartige Ideen nicht so ab, wie Du es Dir vorgestellt hast. Gras rauchen während man trinkt kann eine dieser Ideen sein. Was wenn es wirklich einen Weg gibt, um beides zu genießen? Und was, wenn es einen Weg geben würde, bei dem Du am Ende der Nacht noch aufrecht stehen kannst?

Falls Dir je der Gedanke gekommen ist, Cannabis und Alkohol zu mischen, dann fällst Du in eines von zwei Lagern. Lager eins nimmt alles einfach und locker und schreit: Los geht’s! Ein logischer Denkprozess wäre anzunehmen, Du hast eine tolle Zeit wenn Du trinkst und auch eine tolle Zeit, wenn Du rauchst, warum sollte man also nicht beides kombinieren können?

Beim zweiten Lager ist der Denkprozess etwas ausgefeilter.

Cannabis und Alkohol haben beide sehr unterschiedliche Wirkungen und müssen also auch auf unterschiedliche Weise genossen werden. Möchtest Du etwa die coole, entspannte Natur einer Hanffreunde-Session mit einem betrunkenen Nachtclub-Besuch mit schweren Beats mischen? Ganz davon abgesehen, dass das gesellige Trinken in der Regel viel akzeptierter ist als das öffentliche Rauchen auf einer Hauptstraße.

Es stellt sich heraus, das es tatsächlich ein drittes Lager geben könnte. In diesem Lager werden ein wenig Wissenschaft, ein kleiner logischer Denkprozess und gesunder Menschenverstand benötigt. Wenn man erst Gras raucht und dann einen Drink zu sich nimmt, kann es in der Tat zu einer sehr angenehmen Erfahrung führen. Doch wie bei allen guten Dingen im Leben braucht man dafür ein bestimmtes Maß an Selbstkontrolle und das richtige Wissen.

DIE WISSENSCHAFT HINTER RAUCHEN UND TRINKEN

Es mag wie eine offensichtliche Wahl erscheinen. Allerdings sind Forschungen zu den Auswirkungen des Vermischens dieser beiden häufigen Substanzen Mangelware. Forschungen, die an der Havard Medical School durchgeführt wurden, haben festgestellt, dass Gras rauchen und Alkohol trinken zu einer doppelten Menge an THC im Blutkreislauf führt.[1]

Dies bezieht sich auf einen Vergleich mit der Menge an THC im Blutkreislauf, wenn man nur Gras raucht. Bevor Du aber jetzt in Panik gerätst, es ist fast unmöglich THC überzudosieren. Es gibt derzeit keine gemeldeten Todesfälle als Folge von einer THC-Überdosis. Fühlst Du Dich jetzt besser?

Wenn Forschungen zeigen, dass doppelt so viel THC im Blutkreislauf ist, wenn man beides mischt, was bedeutet das dann in der Praxis? Ganz einfach, mehr THC bedeutet einen stärkeren Rausch. Alle Wirkungen, die Du hättest, wenn Du normalerweise einen Joint rauchst, werden verstärkt. Klingt wie ein todsicherer Weg ins Nirwana zu gelangen, aber vergiss nicht, zu viel von einer guten Sache kann auch ein Hindernis sein.

Das Problem, warum wir keine eingehende Schlussfolgerung bereitstellen können, liegt an der Art und Weise, wie beide Substanzen den menschlichen Körper beeinflussen. Man kann ja auch schwerlich Hunde und Katzen vergleichen. Das Prinzip von Alkohol und Gras ist das gleiche. Beide sind Mittel zur Veränderung der Art und Weise, wie der Körper reagiert und sie verändern auch Deine Wahrnehmung und Reaktionen.

Allerdings haben beide sehr unterschiedliche Wirkungen auf uns. Es würde zu viele Variablen geben, wenn man versuchen würde herauszufinden, ob man berauschter wird, wenn man trinkt oder ob man betrunkener wird, wenn man raucht. Das kann alles sehr weitschweifig klingen, aber letztlich ist es nicht wirklich ein durchführbares Forschungsthema.

DIE KUNST DES MISCHKONSUMS

DIE KUNST DES MISCHKONSUMS

Wenn die Wissenschaft im besten Falle lückenhaft ist, welche Ratschläge können wir dann zu diesem heiß diskutierten Thema geben? In diesem Szenario ist gesunder Menschenverstand Dein bester Freund. Mischkonsum ist nur ein schickes Wort für das Mischen von Deinem Gras und Bier.

Als Faustregel kannst Du Dir merken, dass Du erst rauchen und dann trinken solltest. Erinnere Dich an den Morgen nach der Nacht zuvor. Was wie eine gute Idee erschien, scheint im harten, kalten Tageslicht oft nicht mehr so toll.

Alkohol kann dafür sorgen, dass man sehr schlechte Entscheidungen trifft, so dass es immer ratsam ist, erst Dein Gras zu rauchen. Dies wird Dir helfen zu beurteilen, wie berauscht Du eigentlich bist, bevor Du anfängst zu trinken. Denke daran, dass die Linie zwischen der besten und schlimmsten Nacht Deines Lebens, dieser eine Joint oder dieses eine Glas Alkohol sein kann, also sei vorsichtig!

TIPPS, DAMIT DU DIE KONTROLLE BEHÄLTST

Du bist bereit für eine Nacht in der Stadt, aber wie stellst Du sicher, dass Du in einem Stück wieder nach Hause kommst? Diese Tipps sollten Dir dabei helfen, die Kontrolle zu behalten, so dass Du keine Katastrophe erleben wirst.

  • Kenne Deine Grenzen, bevor Du trinkst oder rauchst. Wenn Du weißt, dass Du Dich von einem Glas Whiskey übergeben musst, dann wirst Du Dich auch übergeben müssen, wenn Du erst einen Joint rauchst und dann ein Glas Whiskey trinkst. Das selbe gilt auch für Gras. Hast Du eine Vorliebe für Sativas oder Indicas? Zu wissen, welche Cannabissorten und welche Arten von Alkohol Du gut verträgst, hilft Dir dabei, Dich den ganzen Abend aufrecht zu halten.
  • In der Ruhe liegt die Kraft. Kenne Deine Grenzen an beiden Fronten. Was verträgst Du normalerweise in einer Nacht? Dann trinke ein Glas weniger oder rauche einen Joint weniger. Wenn Du Dir das als Basis vornimmst, hilft es Dir auf dem rechten Weg zu bleiben. Wir wissen, dass unser Körper mehr THC aufnimmt, wenn wir trinken, also ist weniger auf jeden Fall besser.
  • Es ist wichtig genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen! Beide Substanzen werden ihr Bestes tun, um Dich auszutrocknen. Am Abend wirst Du Dich wahrscheinlich gut fühlen, aber wir machen uns über den Tag danach Sorgen. Trinke über die Nacht verteilt viel Wasser und vergiss nicht ein großes Glas zu trinken, bevor Du schlafen gehst. Dadurch wird der nächste Tag ein wenig erträglicher.
  • Nimm einen Freund mit. Sie gehen mit Dir durch dick und dünn. Nun können sie auch für Dich da sein, wenn es ein wenig wackelig oder benebelt wird. Einen guten Freund dabei zu haben kann ein echter Segen sein, vor allem, wenn es Zeit für die letzte Runde wird. Erinnerst Du Dich an die schlechten Entscheidungen von denen wir vorher geredet haben? Deine Freunde halten Dich davon ab. Jedenfalls meistens …
Verweise

  1. ^ Elsevier, Ethanol increases plasma 9 -tetrahydrocannabinol (THC) levels and subjective effects after marihuana smoking in human volunteers, abgerufen December-23-2018
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Steven Voser
Steven Voser

Steven ist ein Langzeitveteran des Cannabis-Journalismus und hat sich mit jeden Aspekt des Themas eingehend befasst. Er hat besonderes Interesse an der Cannabiskultur, der entstehenden Cannabis-Wissenschaft und daran, wie sie weltweit die Rechtslandschaft formt.