Wie man autoflowering Cannabissorten kreiert


Wie man autoflowering Cannabissorten kreiert
Max Sargent

Hier tauchen wir in die Welt der autoflowering Genetik ein und erforschen, wie Du Deine eigenen autoflowering Cannabissamen züchten kannst! Komplex, interessant und mit Sicherheit arbeitsaufwändig, fällt dieses Unterfangen eher in eine der fortgeschritteneren Kategorien im Universum des Cannabisanbaus.

Autoflowering Cannabis ist heutzutage äußerst verbreitet. Und dazu kommt, dass die Qualität in den letzten Jahren gestiegen ist. Obwohl es nicht ganz mit den größten und stärksten photoperiodischen Pflanzen mithalten kann, kann es für die meisten Grower trotzdem mehr als nur zufriedenstellende Ergebnisse liefern. Darüber hinaus macht die Geschwindigkeit und Leichtigkeit des Anbaus von Autoflowers im Vergleich zu photoperiodischen Sorten sie für viele Grower zu einer einfachen Wahl.

Aber sieht es damit aus, selbst welche zu züchten? Wie werden autoflowering Cannabissamen hergestellt? Finde jetzt heraus, wie Du Dein eigenes autoflowering Cannabis züchtest.

Was ist autoflowering Cannabis?

Wie man autoflowering cannabissorten kreiert

Autoflowering Cannabis ist eine Form von Cannabis, die, wie der Name schon andeutet, automatisch in die Blütephase wechselt. Warum Du das wollen würdest? Autoflowering Cannabissorten sind im Vergleich zu ihren normalen, photoperiodischen Kollegen häufig deutlich schneller und leichter anzubauen.

Dies bedeutet, dass autoflowering Samen zu Pflanzen heranwachsen, die vergleichsweise leicht zu pflegen sind und ihr hohes Tempo bedeutet, dass Grower zusätzliche oder einfach eine frühere Ernte einfahren können. Die Kehrseite ist allerdings, dass Autoflowers tendenziell weniger Ertrag erzielen als photoperiodische Sorten und etwas weniger potent sind. Dies ändert sich gleichwohl.

Wie unterscheidet sich autoflowering Cannabis von photoperiodischem?

Dies sind die allgemeinen Eigenschaften von autoflowering Cannabispflanzen im Vergleich zu photoperiodischen:

  • Kürzere Lebenszyklen, manchmal nur 7 Wochen
  • Kleinere, kürzere Statur
  • Niedrigerer Ertrag, insbesondere im Freien
  • Etwas geringere Potenz als äquivalente photoperiodische Sorten, aber nur minimal
  • Kommen nicht gut mit High-Stress-Trainingsmethoden zurecht
  • Es ist nicht notwendig, den Lichtzyklus anzupassen; die meisten Grower behalten über den gesamten Anbau einen Lichtzyklus von 18/6 bei
  • Lichtlecks während der Blütephase sind unproblematisch
  • Im Allgemeinen sind sie robust und einfach anzubauen

Zum Vergleich hier die Eigenschaften von photoperiodischen Cannabispflanzen:

  • Längerer Lebenszyklus mit längerer/undefinierter Vegetationsperiode
  • Potenziell sehr großer Wuchs, insbesondere im Freien
  • Hoher Ertrag; größere Pflanzen bedeuten höhere Erträge
  • Können äußerst potent sein
  • Können dank der längeren Vegetationsperiode viel besser mit High-Stress-Trainingsmethoden umgehen
  • Brauchen einen speziellen Lichtzyklus, um in die Blütephase überzugehen (12/12)
  • Lichtlecks während der Blütephase können äußerst problematisch sein
  • Einige Sorten können sehr fragil sein und eine vorsichtige Aufzucht erfordern

Wie man autoflowering Cannabissorten kreiert

Wie unterscheidet sich autoflowering cannabis von photoperiodischem?

Obwohl sie im Vergleich etwas verblassen, wenn es um Potenz und Ertrag geht, werden autoflowering Sorten von vielen Growern gegenüber photoperiodischen Sorten bevorzugt, einfach aufgrund ihrer Leichtigkeit und Geschwindigkeit. Nun gibt es Tausende von autoflowering Samen auf dem Markt, aber was ist, wenn Du Deine eigenen erschaffen willst? Abhängig davon, wie Du es angehst, reicht der Schwierigkeitsgrad der Zucht Deiner eigenen autoflowering Samen von schwierig bis sehr schwierig. Im Folgenden besprechen wir die Grundlagen, die man für den Anfang braucht, und was es braucht, um erfolgreich zu sein.

Was ist ruderalis?

Um überhaupt zu verstehen, wie autoflowering Samen erschaffen werden, musst Du wissen, was Cannabis ruderalis ist. Dies ist eine Unterart von Cannabis, die im eisigen und fernen Norden vorkommt, insbesondere in Zentralasien. Obwohl kurz, bedeuten Sommer dort warme und unglaublich helle, bis zu 24 Stunden Licht pro Tag. Um also unter diesen Bedingungen blühen zu können, hat das regionale Cannabis seine eigene genetische Uhr entwickelt, nach der es den Eintritt in die Blütephase festlegt. Den Zeitpunkt nach dem Sonnenlicht zu richten, ist schwer, wenn es den gesamten Tag hell ist.

Ruderalis blüht also automatisch und unabhängig von Umweltfaktoren – daher auch der Begriff "autoflowering" (selbstblühend). Außer dieser guten Eigenschaft hat wildes Cannabis ruderalis den THC-vernarrten Kiffern allerdings nicht viel zu bieten. Der Gehalt an psychoaktiven Chemikalien ist extrem gering und der Ertrag an Blüten ist es ebenfalls, weshalb diese Pflanzen an sich nicht unbedingt zu gebrauchen sind. Wenn Du jedoch die Gene nimmst, die für ihre autoflowering Eigenschaft verantwortlich sind, und sie mit den ertragreichen und extrem potenten Genen von photoperiodischen Indica- und Sativa-Pflanzen kreuzt, dann passiert etwas ziemlich Fantastisches.

Künstliche Selektion

Die einfachste Methode, um autoflowering Samen zu kreieren ist die Kreuzung von zwei Autoflowers. Der Grund hierfür ist, dass die autoflowering Gene rezessiv sind, was bedeutet, dass viele Rückkreuzungen vorgenommen werden müssen, um sie zu stabilisieren. Deshalb ist eine stabile autoflowering Sorte auch das Ergebnis von viel harter Arbeit — es ist nicht möglich, dies in einer einzigen Generation von Pflanzen zu schaffen! Mehr dazu gleich.

Indem Du zwei existierende Sorten verwendest, kannst Du Pflanzen auswählen, deren Eigenschaften Du magst, und ausprobieren, was passiert, wenn Du diese beiden Genotypen miteinander kreuzt.

Um dies zu bewerkstelligen, benötigst Du eine männliche und eine weibliche Pflanze. Hierin besteht das Hauptproblem der Methode: Reguläre autoflowering Samen können schwer zu beschaffen sein. Sie werden in der Regel als feminisierte Samen verkauft, was bedeutet, dass Du mit ihnen nicht züchten kannst – und ihre robuste Genetik macht es auch noch schwierig, sie zu Hermaphroditen werden zu lassen.

Der einfachste Weg für die Zucht ist, männliche und weibliche Pflanzen einfach am selben Ort anzubauen. Wenn männliche dabei sind, werden sie die weiblichen mit Sicherheit bestäuben. Du solltest Dir nur bewusst sein, dass sie alles innerhalb eines Umkreises von bis zu 10 Meilen bestäuben können; solltest Du also auch eine Kultur für die Ernte von Buds angelegt haben, solltest Du diese gut abschotten. Tatsächlich solltest Du zum Wohle aller anderen Grower um Dich herum auch die männlichen gut abschotten!

Wie man eine photoperiodische zu einer autoflowering Sorte macht

Eine einzelne Generation von autoflowering Samen zu erzeugen ist relativ einfach. Wie, werden wir Dir hier zeigen, und dann in der folgenden Sektion auf das Problem mit den rezessiven Genen eingehen.

  1. Du wirst eine männliche autoflowering Pflanze und eine weibliche photoperiodische Pflanze benötigen. Die männliche sollte eine möglichst reine ruderalis sein, denn sonst würden sich die dominanten photoperiodischen Gene sofort wieder durchsetzen.
  2. Wenn die männlichen Pflanzen anfangen, ihre Pollensäcke zu entwickeln, solltest Du einen Ziplock-Beutel über diese stülpen, damit die Pollen nicht entkommen können. Schüttel sie regelmäßig, so dass Pollen in die Tüte freigesetzt werden.
  3. Sobald die weiblichen Pflanzen ihre fruchtbaren Blütenstempel ausbilden, können sie befruchtet werden. Dies wird wahrscheinlich ein bis zwei Wochen nach Reife der männlichen Blüten der Fall sein. Entferne die Ziplock-Beutel von den Männchen, stülpe sie über die weiblichen Blüten und schüttel sie behutsam. Jetzt kannst Du sie für etwa zwei Stunden dort belassen. Dies wird eine gute Bestäubung gewährleisten.
  4. Während der nächsten Wochen werden die Weibchen Samen entwickeln, die dann zu einer Mischung aus männlichen und weiblichen autoflowering Pflanzen herangezogen werden können. Bedenke jedoch, dass die Samen dieser Pflanzen wieder photoperiodisch sein werden, es sei denn, beide Eltern sind Autoflowers (oder ein Elternteil ist eine stabile männliche Autoflower).

Was sind rezessive Gene?

Der Grund, warum Autoflowers solche Probleme haben, die autoflowering Eigenschaften beizubehalten, ist, dass diese von rezessiven Genen stammen. Rezessive Gene werden gegen dominante Gene stets verlieren, wenn solche präsent sind. Wenn beispielsweise eine Person mit braunen Augen ein Kind mit einer Person mit blauen Augen hat, wird das Baby immer braune Augen haben, da blaue Augen von rezessiven Genen stammen.

Um autoflowering Eigenschaften beizubehalten, müssen autoflowering Pflanzen zuerst mit einer anderen autoflowering Sorte oder einer stabilen männlichen Sorte gekreuzt werden. Ist dies nicht der Fall, werden sich die dominanten photoperiodischen Gene wieder durchsetzen.

Rückkreuzung

Bei der Stabilisierung geht es nicht nur um den Erhalt der autoflowering Eigenschaften, sondern auch die Ausprägung von erstklassigen photoperiodischen Eigenschaften.

Ein instabiler Genotyp kann viele Phänotypen ausbilden. Beispielsweise kann eine Kreuzung der ersten Generation zwischen einer weiblichen Haze- und einer männlichen Ruderalispflanze verschiedene Phänotypen ergeben. Einige mögen potent sein, während andere weit eher wie ruderalis sind.

Um sicherzustellen, dass jeder Samen von bester Qualität ist, muss eine Sorte über mehrere Generationen rückgekreuzt werden.

Es gibt zwei Wege, um dies zu erreichen.

Zunächst einmal können von einer Pflanze mit wünschenswerten Eigenschaften Klone genommen und miteinander gekreuzt werden, um stabilen Nachwuchs zu erschaffen. Leider ist dies bei Autoflowers nicht wirklich eine Option, da das Klonen nicht wirklich effektiv ist, weil man keinen Einfluss auf die Länge der Wachstumsphase hat.

Deshalb musst Du Dich für die zweite Option entscheiden; sie mit einem Elternteil kreuzen! Plötzlich scheint Inzest weniger ein Tabu zu sein, wenn man auf THC-reiche Buds aus ist.

Wähle eine Pflanze mit den wünschenswerten Eigenschaften aus und bestäube sie mit Pollen der Vaterpflanze. Der Vater wird zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich schon tot sein, also sorge dafür, dass Du eine ordentliche Menge an zusätzlichen Pollen aufbewahrt hast; Du wirst sie auch für die Enkel benötigen. Mit jeder Generation von Pflanzen werden die von Dir ausgewählten Eigenschaften stärker im Erbgut veranlagt werden. Schließlich wird dieser selektiv gezüchtete Genotyp stabil genug für die normale Zucht werden, da unerwünschte Phänotypen bereits herausgezüchtet wurden.

Autoflowering Sorten selbst kreieren: Lohnt sich das?

Rückkreuzung

In der Realität lohnt sich die Erschaffung Deiner eigenen autoflowering Sorten nur, wenn Du ein leidenschaftlicher Cannabiszüchter und bereit für ein sehr umfangreiches Projekt bist. Wenn Du nur ein paar autoflowering Samen willst, bist Du besser damit beraten, ein paar Samen von einer erstklassigen Cannabissamenbank zu kaufen.

Die Kreuzung von zwei Autoflowers kann Spaß machen und ist nicht allzu problematisch. In diesem Fall solltest Du hoffentlich schon beim ersten Versuch gute Ergebnisse erzielen (obwohl es davon abhängt, wie viel ruderalis in den jeweiligen Eltern steckt).

Die Zucht von Autoflowers aus photoperiodischen Sorten ist etwas für sehr Fortgeschrittene und gestaltet sich schlussendlich als echte Herzensangelegenheit. Wenn Du ein ernsthaftes Projekt willst, während dem Du viel über die Züchtung von Pflanzen und die Weitergabe von Genen lernen wirst, ist dies eine sehr gute Wahl. Wenn Du einfach eine schnell blühende Pflanze kreieren willst, die erstklassige Buds liefert, ist es wahrscheinlich eine kontraproduktive Methode!

Max Sargent
Max Sargent

Max schreibt mittlerweile seit mehreren Jahren über Cannabis und Psychedelika. Mit der starken Überzeugung, dass eine offene, ehrliche Einstellung gegenüber Drogen und Drogenpolitik das Leben vieler Menschen verbessern kann, ist er bemüht, aufschlussreiche und informierte Meinungen zu dem Thema zu bieten.