Was ist Kief und wie verwendet man es?


Was ist Kief und wie verwendet man es?
Steven Voser

Du hast unten in Deinem Grinder ein feines Pulver gefunden? Glückwunsch, das ist Kief, ein altbewährtes, vollkommen natürliches Cannabiskonzentrat. Lies weiter, um mehr über seine Geschichte zu erfahren und zu lernen, wie man es sammelt und gewinnbringend verwendet.

Kief ist ein uraltes Cannabiskonzentrat, das für gewöhnlich auf Marokko zurückgeführt wird, wo es der Hauptbestandteil des berühmten marokkanischen Haschs ist. In diesem Artikel werden wir Dir alles Wissenswerte über Kief beibringen und erläutern, woraus es besteht, wie es gewonnen wird und vor allem wie es zu Hause richtig genossen werden kann.

WAS GENAU IST KIEF?

Was ist kief und wie verwendet man es?

Kief besteht aus winzigen Trichomen, die von trockenem Cannabispflanzenmaterial separiert wurden, und hat eine feine, pulverartige Konsistenz. Diese Trichome bilden sich während der Reifung von Natur aus auf Cannabisblüten (und -blättern) und enthalten hohe Konzentrationen von Cannabinoiden, Terpenen sowie anderen Bestandteilen, die Cannabis seine einzigartigen Aromen und Effekte verleihen. Während des Erntens, Trocknens und Aushärtens von Cannabisblüten werden Trichome spröde und können abgetrennt werden, um Kief zu gewinnen – eine potente, konzentrierte Form von Cannabis, die traditionell zu Hasch verarbeitet wird.

Der Begriff "Kief" soll von dem marokkanisch-arabischen Wort "kif" herrühren, das "Freude", "amüsieren" oder "berauschen" bedeutet. Marokko wird seit Langem als einer der größten Hasch-Produzenten der Welt anerkannt und marokkanisches Hasch wird typischerweise durch Erhitzen von Kief und anschließendem Pressen des Materials zu Platten hergestellt.

WARUM IST KIEF STÄRKER ALS BLÜTEN?

Was ist kief und wie verwendet man es?

Kief ist sehr potent, da es konzentrierte Mengen von Cannabinoiden und Terpenen enthält (und in viel höheren Konzentrationen als getrocknete Blüten). Während Cannabisblüten hauptsächlich aus Pflanzenmaterial (im Wesentlichen Blütenstempel und Zuckerblätter) bestehen, enthält hochwertiges Kief reine, unverfälschte Trichome und wirkt so viel stärker. Zum Vergleich: Die THC-Werte der potentesten Cannabisblüten erreichen in der Regel etwa 25–30%, während hochwertiges Kief aus einem Fachgeschäft oder Coffeeshop 50–80% THC enthalten kann!

Abgesehen von seiner hohen Potenz hat Kief auch eine Vielzahl anderer Vorteile:

  • Es lässt sich leicht gewinnen: Weiter unten wirst Du erfahren, wie Du Dein eigenes Kief sammelst.
  • Es ist vollkommen natürlich: Im Gegensatz zu anderen Formen von Cannabiskonzentraten wird Kief nicht mit giftigen Lösungsmitteln gewonnen.
  • Es ist praktisch: Du brauchst keine spezielle Rig, um Kief genießen zu können – Du kannst es einfach in einen Joint, Blunt oder Spliff drehen.
  • Es sorgt für einen sanfteren Rauch: Da es kein Pflanzenmaterial enthält, sorgt Kief gewöhnlich für einen sanfteren Rauch als normale Blüten.

IST HASCH POTENTER ALS KIEF?

Kief ist der Vorläufer von traditionellem Trockensiebhasch. Um das Endprodukt zu erzeugen, werden große Mengen Kief erhitzt und zusammengepresst (entweder per Hand oder mit speziellen Pressen). Höchstwahrscheinlich macht man dies, um ein Produkt zu erzeugen, das leichter zu transportieren ist, aber der Vorgang des Erhitzens und Pressens bringt auch ein konzentrierteres und daher potenteres Produkt hervor.

WIE SAMMELT MAN KIEF?

Ist hasch potenter als kief?

Kief zu sammeln, ist viel einfacher, als Du vielleicht denkst. Im Folgenden findest Du kurze Beschreibungen, wie man Kief mit einem Grinder oder durch Trockensieben von Cannabisblüten sammelt.

GRINDER

Die wohl einfachste Möglichkeit, Kief zu sammeln, ist der Kauf eines Grinders mit 3 Kammern. Wenn Du Deine Lieblingssorten zerkleinerst, werden alle von den Buds abgetrennten Trichome automatisch durch das Sieb fallen, sich in der letzten Kammer sammeln und so Kief bilden. Auch wenn für einen ausreichend großen Vorrat viel Geduld vonnöten ist, lässt sich Kief auf diese Weise superleicht sammeln.

TROCKENSIEBEN

Mit dieser zweiten Methode wird Kief traditionell in den Hasch produzierenden Regionen von Marokko, Afghanistan, Pakistan und dem Libanon gesammelt. Dafür werden trockene Blüten lediglich grob zerkleinert und behutsam über ein feines Sieb gerollt, um die Trichome vom Pflanzenmaterial zu trennen. In Marokko werden getrocknete Blüten üblicherweise durch Seidengewebe gesiebt.

Beachte, dass dieser Vorgang sehr viel Cannabis erfordert. Kief-Produzenten geben in der Regel Erträge von circa 10g Kief von 100g Blüten an. Getrocknete Blüten zu sieben, ist zudem ein langsamer Vorgang, da etwas Geschick erforderlich ist, um die Menge an Pflanzenmaterial zu begrenzen, die durch das Sieb gelangt. Hochwertiges Kief hat in der Regel eine hellbraune/sandige Farbe, wobei minderwertigeres Kief gewöhnlich grün ist (was ein Zeichen dafür ist, dass es mehr Pflanzenmaterial enthält).

WIE MAN KIEF VERWENDET

Trockensieben

Egal, ob Du Dich dazu entscheidest, es in einen Joint zu drehen oder es für einen extra Kick in eine Tasse Kaffee gibst – es gibt viele Möglichkeiten, Kief zu genießen. Im Folgenden findest Du einige unserer Favoriten.

STELLE KIEF-BUTTER HER

Falls Du zufällig eine große Menge Kief hast, kannst Du sie zum Anreichern von Butter verwenden, die Du anschließend für Deine Lieblingsrezepte nutzen kannst. Wenn Du schon einmal mit Weed gekocht hast und von dem bitteren Geschmack abgeschreckt wurdest, probiere für ein viel milderes Endprodukt die Herstellung von Kief-Butter aus. Da Kief von Natur aus wenig Chlorophyll enthält, wird es Deinen Edibles nicht diesen typischen Grasgeschmack verleihen. Bei der Zubereitung solltest Du jedoch noch mehr als bei normalen Blüten starke Hitze vermeiden – schließlich willst Du nicht, dass die kostbaren Trichome zerstört werden.

FÜGE KIEF EINEM JOINT HINZU

In Joints und Blunts brennt Kief extrem gut. Auch wenn es traditionell mit Tabak gemischt wird, kannst Du es ebenso gut mit normalen Cannabisblüten oder einer Kräutermischung kombinieren, wenn Dir das lieber ist. Falls Du auf THC empfindlich reagierst oder nicht viel Erfahrung mit Cannabiskonzentraten hast, danke daran, es beim Rauchen von Kief langsam angehen zu lassen. Angesichts seiner hohen Konzentration von Cannabinoiden und Terpenen liefert Kief ein sehr starkes High!

VERLEIHE TEE ODER KAFFEE EINEN KIEF-KICK

Deine normale Tasse Kaffee oder Tee mit Kief aufzupeppen, ist supereinfach. Falls Du eine Espresso-Maschine hast, kannst Du zusammen mit Deinen gemahlenen Kaffeebohnen etwas zerkleinertes Kief in Deinen Siebträger geben und eine normale Extraktion durchführen. Die im Kaffee vorhandenen natürlichen Öle werden helfen, die Cannabinoide und Terpene aus dem Kief zu extrahieren, während der Espresso aufgebrüht wird, und die Hitze des Wassers wird zudem einige der Cannabinoide aktivieren. Alternativ kannst Du Kief auch in eine Cafetière, AeroPress oder Espressokanne geben.

Falls Du hingegen Tee kochst, gib Dein Kief zusammen mit einer kleinen Menge Kokosöl in einen Topf mit Wasser und lass die Mischung für etwa 1 Stunde köcheln, bevor Du damit Deinen Lieblingstee kochst. Denke daran, Dein Kief zu decarboxylieren, bevor Du es zum Kochen verwendest, um die Cannabinoide zu aktivieren und ein potenteres Endprodukt zu erzeugen.

PRESSE KIEF ZU HASCH

Es gibt ein paar einfache Methoden, wie man zu Hause Kief zu Hasch pressen kann. Eine ist, ein heißes Glätteisen zu nutzen, um das Kief zwischen zwei Stück Backpapier zusammenzupressen, bis es zu einer festen Platte wird. Für die besten Ergebnisse empfehlen wir, das Kief jeweils drei Sekunden lang zu pressen, um zu vermeiden, dass es verbrennt und so sein Geschmack ruiniert wird.

Alternativ kannst Du das Kief auch mit einem heißen Glas zu Hasch pressen (Du kannst es mit heißem Wasser vorwärmen). Dabei presst Du es ebenfalls zwischen Backpapier. Diese Methode ist viel langsamer und arbeitsintensiver, aber es besteht weniger Gefahr als mit einem Glätteisen, Dein Kief zu verbrennen und zu ruinieren.

STELLE MOON ROCKS HER

Moon Rocks sind eine superpotente Form von Cannabisblüten. Um Moon Rocks herzustellen, werden normale Buds in Rosin, Live Resin oder irgendein flüssiges BHO getaucht, bevor sie komplett mit Kief ummantelt werden. Ihrer Vermarktung kommt zugute, dass sie von den Rappern Kurupt und Dr Zodiak kreiert wurden. Moon Rocks sollten nicht unterschätzt werden: Sie enthalten eine riesige THC-Menge und rufen ein unglaubliches High hervor, vor allem wenn sie mit hochwertigem Material hergestellt werden. Und auch wenn sie als die Crème de la Crème der Grasware in nordamerikanischen Fachgeschäften angesehen werden, kannst Du sie ganz leicht zu Hause selbst herstellen, wenn Du einen Überschuss an Blüten, Haschöl und Kief hast.

STELLE KIEF-E-LIQUID HER

Falls Dir viel Kief zur Verfügung steht und Du experimentierfreudig aufgelegt bist, kannst Du Dein eigenes Kief-Liquid herstellen. Dafür solltest Du pflanzliches Glycerin, Propylenglykol und Kief zusammen in einem Wasserbad oder einer Bain-Marie erhitzen, bevor Du die Mixtur abseihst und in Deine Vape-Kartuschen füllst.

WIE MAN KIEF AUFBEWAHRT

Stelle kief-e-liquid her

Die Aufbewahrung von Kief ist superleicht. Wenn Du einen Grinder mit 3 Kammern hast, kannst Du Dein Kief in der untersten Kammer, auch bekannt als Kief-Fänger, aufbewahren, bis Du es nutzen willst. Alternativ kannst Du Dein Kief in einem sauberen, luftdichten Glasbehälter aufbewahren und an einem dunklen, trockenen Ort lagern, genauso wie Du es mit Cannabisblüten machen würdest.

Kief ist ein einfaches, natürliches Cannabisextrakt mit einer reichen Geschichte der Hasch-Produktion in Marokko, Afghanistan und vielen anderen Ländern. Und das Beste von allem ist, dass Kief im Gegensatz zu anderen Formen von Cannabiskonzentraten ganz leicht zu Hause gesammelt und genossen werden kann. Falls Du noch nie Konzentrate probiert hast, solltest Du es auf jeden Fall langsam angehen lassen, da Kief Dich sonst umhauen kann!

Steven Voser
Steven Voser

Steven ist ein Langzeitveteran des Cannabis-Journalismus und hat sich mit jeden Aspekt des Themas eingehend befasst. Er hat besonderes Interesse an der Cannabiskultur, der entstehenden Cannabis-Wissenschaft und daran, wie sie weltweit die Rechtslandschaft formt.