Organische Kontra Kunstdünger: Welcher Ist Für Cannabis Am Besten?


Organische Kontra Kunstdünger: Welcher Ist Für Cannabis Am Besten?
Steven Voser

Die Wahl zwischen organischem und Kunstdünger für den Cannabisanbau kann insbesondere für Anfänger schwierig sein. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Unterschiede und Vor- und Nachteile von organischem und synthetischem Dünger. Finde heraus, was am besten für Dein Vorhaben geeignet ist – vielleicht entscheidest Du Dich auch für beide!

Wenn es um die Entscheidung geht, wie man seine Cannabispflanzen ernährt, sehen sich Grower mit zwei sehr attraktiven und gleichzeitig völlig unterschiedlichen Nährstoffoptionen konfrontiert: synthetisch oder natürlich. In diesem Artikel, bringen wir Dir alles bei, was es über die Vorteile und Grenzen von organischem und synthetischem Dünger zu wissen gibt, um Dir bei der Auswahl der richtigen Produkte für Deinen Anbau zu helfen.

DIE WICHTIGKEIT VON DÜNGER FÜR DEINE CANNABISPFLANZEN

Organische kontra kunstdünger: welcher ist für cannabis am besten?

Dünger ist essenziell für den Anbau von glücklichen und gesunden Cannabispflanzen. Obwohl Cannabis eine hartnäckige Pflanze ist und häufig mit Unkraut verglichen wird, braucht sie für die Bildung der dichten und harzigen Blüten, die Hanffreunde so begehren, eine ordentliche Menge an Dünger. Ohne ihn wachsen die Pflanzen tendenziell langsamer und entwickeln leichtere und dünnere Blüten mit weniger Harz.

Die drei wichtigsten Makronährstoffe, die von allen Pflanzen gebraucht werden, sind Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K). Jeder handelsübliche Dünger, der seinen Preis wert ist, sollte mindestens eine optimierte Konzentration dieser drei Nährstoffe enthalten. Cannabispflanzen benötigen während der vegetativen Phase eine gesunde Dosierung an Stickstoff und während der Blütephase hohe Mengen an Phosphor und Kalium, um große und harzige Blüten zu bilden.

Neben den essenziellen Makronährstoffen benötigt Cannabis auch "sekundäre" Makronährstoffe — nämlich Calcium, Magnesium und Schwefel. Diese Elemente werden "sekundär" genannt, da die Pflanzen zwar gewisse Mengen davon benötigen, aber im Vergleich zu NPK deutlich weniger.

Außerdem gibt es noch Mikronährstoffe. Obwohl diese nur in Spuren vorhanden sein müssen, spielen sie eine essenzielle Rolle bei der Unterstützung der Gesundheit der Pflanze. Einige der wichtigsten Mikronährstoffe für Cannabis sind:

  • Bor
  • Chlor
  • Kupfer
  • Mangan
  • Molybdän
  • Nickel
  • Zink

Letztendlich musst Du sicherstellen, dass Deine Schützlinge während des gesamten Lebenszyklus Zugang zu einer reichhaltigen Mischung aus Mikro- und Makronährstoffen haben, damit aus ihnen auch möglichst gesunde Cannabispflanzen werden.

WAS IST ORGANISCHER DÜNGER?

Organische kontra kunstdünger: welcher ist für cannabis am besten?

Organischer Dünger wird aus organischem Material hergestellt, das unterschiedliche Konzentrationen an Makro- und Mikronährstoffen enthält. Außerdem enthalten viele organische Dünger nützliche Mikroorganismen, wie Bakterien und Pilze. Diese können bei der Verwertung der Nährstoffe helfen, damit sie für die Pflanzen leicht verfügbar sind. Auch unterstützen sie ein gesundes Wurzelwachstum und schützen Deine Pflanzen vor Pathogenen und Schädlingen.

Die meisten Gartencenter und Gärtnereigeschäfte haben zwar eine Vielzahl an völlig natürlichen Düngern auf Lager, aber es ist auch möglich, zu Hause Deinen eigenen organischen Dünger herzustellen.

Einige Beispiele für natürlichen Dünger sind:

  • Kompost
  • Wurmhumus
  • Jauche
  • Blut- und Knochenmehl
  • Mineralstoffquellen (wie Dolomit)

WAS IST SYNTHETISCHER DÜNGER?

Organische kontra kunstdünger: welcher ist für cannabis am besten?

Synthetischer Dünger oder Kunstdünger entsteht durch Menschenhand und wird typischerweise im Labor synthetisiert. Statt natürliche Nährstoffquellen, die sich erstmal zersetzen und von der Pflanze absorbiert werden müssen, enthalten synthetische Dünger eine exakte Konzentration an Makro- und Mikronährstoffen, die sofort zur Verfügung stehen, um von Deinen Pflanzen vertilgt zu werden, sobald Du sie damit fütterst.

Während ein organischer Dünger wie Wurmhumus (welcher natürlicherweise reich an Stickstoff ist) die Nährstoffe nur langsam in das Substrat freigibt, liefert ein stickstoffreicher synthetischer Dünger den Stickstoff in einer Form, die sofort von den Pflanzen absorbiert werden kann.

Einige übliche Beispiele für synthetische Dünger sind:

  • Miracle-Gro (nicht für Cannabis empfohlen)
  • Top Crop Tri Pack
  • Fox Farm Liquid Nutrient Trio
  • General Hydroponics Flora Grow Bloom Micro Combo
  • Advanced Nutrients Bloom, Micro, & Grow combo

ORGANISCHER DÜNGER VS. KUNSTDÜNGER

Organische kontra kunstdünger: welcher ist für cannabis am besten?

Es gibt einige grundlegende Unterschiede zwischen organischem und synthetischem Dünger, wie etwa die Kosten, die Benutzerfreundlichkeit und natürlich das Resultat. Obwohl wir überzeugte Verfechter von organischem Dünger sind und denken, dass jeder Homegrower versuchen sollte, irgendwann einen organischen Anbauraum/Garten für sein Cannabis zu betreiben, ist uns bewusst, dass Kunstdünger schon lange und wohl auch in Zukunft die Norm für Cannabisgrower ist.

In Anbetracht dessen erklären wir nun die Vor- und Nachteile von organischem und synthetischem Dünger im Detail.

DIE KOSTEN

Die Kosten von Dünger sind für die meisten Grower natürlich ein wichtiger Aspekt. Auch, wenn die meisten denken, dass organische Cannabisnährstoffe teurer als synthetische sind, ist dies nicht immer der Fall.

ORGANISCHER DÜNGER

Organische Flüssigdünger sind tendenziell teurer als synthetische Nährstoffe. Außerdem enthalten sie häufiger geringere Konzentrationen an Makro- und Mikronährstoffen, weshalb die meisten Anbauer feststellen, dass sie ihre Pflanzen häufiger düngen müssen. Fester organischer Dünger wie Kompost ist hingegen sehr reich an Nährstoffen und er ernährt die Pflanze stetig über einen längeren Zeitraum, wodurch er eine attraktive Option für kostenbewusste Grower ist, die es gerne organisch angehen wollen. Außerdem gewährt organischer Dünger den Growern die Möglichkeit, die Erde nach jedem Anbau wiederzuverwenden. Das kann natürlich insbesondere für einige ernstzunehmende Ersparnisse sorgen, wenn man mehrmals im Jahr erntet.

KUNSTDÜNGER

Es gibt unzählige synthetische Nährstoffvarianten auf dem Markt, deren Preise zum Teil drastisch variieren. Insgesamt ist Kunstdünger in der Tendenz jedoch günstiger als organischer und enthält höhere Konzentrationen an Makro- und Mikronährstoffen, wodurch der Anbauer mehr für sein Geld geboten bekommt – besonders beim Anbau von mehreren Pflanzen zur selben Zeit. Allerdings solltest Du im Hinterkopf behalten, dass es um einiges schwieriger sein kann, die Erde wiederzuverwenden, wenn sie mit chemischen Nährstoffen angereichert wurde und nicht mit organischen.

DIE BENUTZERFREUNDLICHKEIT

Die Benutzbarkeit oder Benutzerfreundlichkeit ist ein wichtiger Faktor, den man bedenken sollte, wenn man sich zwischen den Optionen zur Nährstoffversorgung der Pflanzen entscheidet. Dies gilt insbesondere für Anfänger. Sowohl organische als auch synthetische Dünger haben ihre Vor- und Nachteile in Bezug auf diesen Aspekt, allerdings in unterschiedlicher Hinsicht.

ORGANISCHER DÜNGER

Eine der attraktivsten Eigenschaften von organischen Düngern ist, dass Deine Pflanzen viel schwieriger überdüngt werden können. Das liegt daran, dass die Nährstoffe in organischem Dünger einige Zeit benötigen, bis sie sich zersetzt haben und somit aufgenommen werden können. Allerdings ist es auch wichtig, zu bedenken, dass organische Dünger die Nährstoffe aus demselben Grund gleichmäßiger bereitstellen als Kunstdünger. Mit synthetischen Nährstoffen stellst Du möglicherweise schon wenige Tage nach der Düngung eine Veränderung fest. Bei organischen Düngern kann das 1–2 Wochen dauern.

KUNSTDÜNGER

Die Verwendung von synthetischen Optionen hat ebenfalls Vorteile. Vor allem ist die Düngung viel präziser; dank der genau festgelegten Konzentrationen jedes Nährstoffes ermöglichen Dir synthetische Düngemittel, Deine Pflanzen mit der exakten Menge zu versorgen, die sie zur jeweiligen Zeit benötigen. Außerdem ist die Identifizierung und Behandlung von Nährstoffmängeln oder Überdüngung deutlich einfacher mit chemischen Nährstoffen, da sie schneller absorbiert werden. Wenn Deine Pflanzen Zeichen von Mängeln zeigen, kannst Du dieses Problem viel schneller mit synthetischem Dünger behandeln, den Deine Pflanzen zügiger aufnehmen können als organischen Dünger.

Allerdings kann man durch die rasche Absorption von synthetischen Nährstoffen auch viel leichter eine Überdüngung der Pflanzen verursachen, was zu vermindertem Wachstum, Wurzelschäden und schließlich zu einer Reduktion der Größe und Qualität der Ernte führen kann.

DIE BLÜTENQUALITÄT

Die Größe und Qualität des Ertrags sind natürlich extrem wichtige Punkte für Grower. Sowohl synthetische als auch organische Dünger können zu exzellenten Resultaten führen, sobald die Erntezeit hereinbricht. Für welche der beiden Optionen Du Dich entscheidest, hängt von Deinen persönlichen Präferenzen ab.

ORGANISCHER DÜNGER

Die meisten Grower sind sich einig, dass organisch angebautes Cannabis komplexere und intensivere Aromen entwickelt als synthetisch angebaute Blüten. Viele organische Grower sind sogar der Meinung, dass sie ihre Pflanzen vor der Ernte nicht ausspülen müssen, da die Pflanzen einfach so viel aus dem Substrat aufnehmen, wie sie benötigen, und den Rest zurücklassen.

KUNSTDÜNGER

Während organische Nährstoffe tendenziell Cannabisblüten mit besseren Aromen hervorbringen, machen synthetische Dünger das Rennen, sobald es um den Ertrag und die Beschaffenheit der Buds geht. Cannabispflanzen, denen synthetische Nährstoffe verabreicht wurden, produzieren typischerweise dichtere, schwerere und harzigere Blüten als beim Anbau mit organischen Düngern. Das macht Kunstdünger zur besten Wahl für Grower, die größere Ernten bevorzugen, oder für kommerzielle Grower, die für Geschäfte oder für den legalen Cannabiseinzelhandel produzieren.

DIE RISIKEN

Es gibt einige Risiken, denen Cannabisanbauer sich bewusst sein sollten, wenn sie organische und synthetische Dünger verwenden.

ORGANISCHER DÜNGER

Das Hauptrisiko bei organischem Dünger ist, dass er deutlich weniger „präzise“ ist. Leichte Abweichungen in der Nährstoffzusammensetzung, Substratstruktur oder der Genetik können das Ausmaß und die Qualität Deiner Ernte beeinflussen. Falls Du an die präzise Natur des Anbaus und der Nährstoffversorgung Deiner Cannabispflanzen mit synthetischen Düngern gewohnt bist, braucht es möglicherweise einige Zeit, um sich an die unvorhersehbarere Natur des organischen Anbaus zu gewöhnen.

KUNSTDÜNGER

Der Anbau von Cannabis mit synthetischen Nährstoffen beinhaltet deutlich ernstzunehmendere Risiken. Die Überdüngung kann zu extremem Stress und zu einem Stillstand des Wachstums Deiner Pflanzen führen. Außerdem kann ein langfristiger Gebrauch von chemischen Nährstoffen für eine Akkumulation im Boden sorgen, was wiederum zu Nährstoffbrand oder Defiziten führen kann. Im Allgemeinen ist die synthetische Nährstoffversorgung von Cannabis ein heikles Unterfangen, das wenig Spielraum für Fehler zulässt. Wenn Du ein Anfänger in Bezug auf den Cannabisanbau bist, braucht es wahrscheinlich einige Zeit, um zu lernen, wie Du Deine Pflanzen ordnungsgemäß mit synthetischen Nährstoffen versorgst.

KANN MAN ORGANISCHE UND SYNTHETISCHE DÜNGER GLEICHZEITIG VERWENDEN?

Die risiken

Die Kombination von organischen und synthetischen Nährstoffen ist nicht nur möglich; es ist sogar häufig eine großartige Möglichkeit für Homegrower, die einzigartigen Vorteile beider Optionen zu genießen und die bestmögliche Ernte zu produzieren. Beispielsweise könntest Du Deine Pflanzen am Anfang in einem hausgemachten organischen Supersubstrat wachsen lassen, das Deine Pflanzen für mehrere Wochen ernährt. Danach könntest Du Deine Pflanzen mit weiterem organischen Dünger versorgen, wie Du es für richtig hältst, und einen synthetischen Blütebooster während der mittleren bis späten Blütephase verwenden, um die Budproduktion Deiner Pflanzen vor der Ernte nochmal so richtig anzukurbeln.

Auf diese Weise bekommst Du große und dichte Blüten, die Du vom synthetischen Anbau gewohnt bist, und kannst das Substrat auch nach der Ernte noch weiterverwenden, da es durch den exzessiven Gebrauch von synthetischen Düngern nicht in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Dies ist nur ein Beispiel dafür, wie Du organischen und synthetischen Dünger kombinieren kannst, wenn Du Cannabis anbaust. Falls Du es gewohnt bist, ausschließlich synthetische Dünger zu verwenden, ist es vielleicht einen Versuch wert, organische Optionen in Deine Routine zu integrieren. Du könntest feststellen, dass die Integration sinnvoll ist, und, wer weiß, möglicherweise läufst Du ja sogar vollständig zum organischen Anbau über.

Steven Voser
Steven Voser

Steven ist ein Langzeitveteran des Cannabis-Journalismus und hat sich mit jeden Aspekt des Themas eingehend befasst. Er hat besonderes Interesse an der Cannabiskultur, der entstehenden Cannabis-Wissenschaft und daran, wie sie weltweit die Rechtslandschaft formt.