Wechselwirkung zwischen Pharmazeutika und Cannabis


Wechselwirkung zwischen Pharmazeutika und Cannabis
Max Sargent

Cannabis allein hat noch nie zum Tod geführt. Die Kombination verschiedener Medikamente oder Substanzen kann jedoch unvorhersehbare Auswirkungen haben.

Patienten, die für bestimmte Erkrankungen in Behandlung sind, sollten sich über die verschiedenen Wechselwirkungen zwischen Cannabis und den Pharmazeutika, die sie bereits für ihr Krankheitsbild einnehmen, bewusst sein. Die Wirkung von verschreibungspflichtigen Medikamenten kann sich verstärken oder nachlassen, wenn sie mit Cannabinoiden kombiniert werden. In einigen Fällen kann es dazu führen, dass die Patienten nicht mehr ihren täglichen Aktivitäten nachgehen können, die eine gewisse Aufmerksamkeit verlangen. In anderen Fällen können die kombinierten Wirkungen zu ernsteren körperlichen Erkrankungen führen.

Die große Mehrheit der Patienten kann die Wechselwirkungen zwischen medizinischem Marihuana und verschreibungspflichtigen Medikamenten gut vertragen. Manchmal kann Cannabis geringfügige Nebenwirkungen haben und manchmal müssen diese Wechselwirkungen etwas ernster genommen werden. Cannabis allein hat noch nie zum Tod geführt und es gibt nur sehr wenige berichtete Fälle, in denen eine ernstzunehmende Krankheit durch zu viel Cannabiskonsum aufgetreten ist. Trotzdem kann die Kombination verschiedener Medikamente oder Substanzen unvorhersehbare Auswirkungen auf Patienten haben.

DIE BERUHIGENDE WIRKUNG SUMMIERT SICH

Die natürlichen Wirkstoffe im Cannabis können die Wirkung vieler Schmerzmittel auf das Nervensystem erhöhen, was die Wirkung dieser Substanzen verstärkt. Diese starke Wechselwirkung kann nicht komplett vorausgesagt werden. Zum Beispiel müssen Patienten vorsichtig sein, wenn es um die additive Wirkung von Cannabis und Schmerzmitteln mit Opiaten geht, die die Dämpfung des zentralen Nervensystems verstärken können. Weil das zentrale Nervensystem den Herzschlag und die Atmung kontrolliert, kann eine dämpfende Wirkung zum Tod führen. Trotz dieser Wechselwirkung kann Cannabis Patienten mit chronischen Schmerzen helfen, die ihren Opiatkonsum reduzieren wollen.

Cannabis addiert seine Wirkung Beruhigungsmitteln hinzu, wie Schlaftabletten in der Klasse der Cyclopyrrolone oder "Z-Drogen" oder andere Antidepressiva wie Valium. Alle diese Wirkstoffe der Chemikalien erhöhen die Aktivität der GABA Neurotransmitter im Nervensystem, was zu einer beruhigenden Wirkung führt.

Antihistaminika, die bei der Behandlung von Allergie-Symptomen wie Niesen und laufender Nase verwendet werden, können auch mit dem Cannabispytokomplex interagieren. Medikamente, die Loratadin, Fexofenadin, Diphenhydramin oder ähnliche Antihistaminika enthalten, können als Nebenwirkung Schläfrigkeit hervorrufen. Wenn diese mit Cannabis kombiniert werden, wird diese Nebenwirkung verstärkt. Tachykardie ist eine weitere mögliche Nebenwirkung, wenn man Antihistaminika mit Cannabis mischt.

DIABETES UND BLUTZUCKERSPIEGEL

Unser Endocannabinoid-System spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung unseres Blutzuckerspiegels. Da Cannabis seine Wirkung auf unsere Endocannabinoid-Rezeptoren ausübt, kann es mit Arzneimitteln, die auf die Blutzuckerkontrolle abzielen, in Wechselwirkung treten. Metformin ist ein Wirkstoff, der bei der Behandlung von Diabetes zur Kontrolle des Blutzuckerspiegels verwendet wird.

Es wurde demonstriert, dass Cannabis die Wirksamkeit dieses Medikaments verringert, deshalb sollten diabetische Patienten, die mit Metformin behandelt werden, vorsichtig sein. Die Wirkung der Senkung des Blutzuckers durch diese Art von Medikamenten, wird durch Cannabis kontrastiert, also ist es obligatorisch den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren, wenn man Cannabis zusammen mit Metformin oder ähnlichen Medikamenten einnimmt.

RISIKEN, DIE MIT BLUTDRUCKSCHWANKUNGEN VERBUNDEN SIND

Hypertonie oder erhöhter Blutdruck werden mit Antihypertensiva behandelt, deren Wirkung durch die gleichzeitige Einnahme einiger Cannabissorten reduziert werden könnten. Die Wirkstoffe in den Cannabinoiden können den Blutdruck zeitweise erhöhen, insbesondere die Cannabinoide, die sich in sativadominierten Sorten finden. Für Patienten, die mit antihypertensiven Medikamenten behandelt werden, könnte es eine gute Idee sein, ihren Blutdruck zu kontrollieren, wenn sie Cannabis konsumieren.

Wenn Cannabinoide mit Stimulanzien kombiniert werden, erleben einige Patienten Tachykardie als sofortige Nebenwirkung. Patienten, die Medikamente für jede Art von Herz-Kreislauf-Symptomen einnehmen, sollten immer die Reaktion des Körpers auf Cannabinoide im Auge behalten. Diese Warnung gilt für alle Cannabissorten und ihre Derivate, wie Öle und Wachse, mit denen der Patient herumexperimentieren möchte.

Es wurde gezeigt, dass Cannabis, ähnlich wie Koffein, die Metabolisierung von Medikamenten wie Theophyllinen erhöht. Diese Medikamente werden oft in der Behandlung von Asthma und chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen verwendet; sie können eine Anpassung in ihrer Dosierung oder Einnahmehäufigkeit erfordern, wenn sie mit Cannabis kombiniert werden. Die bekannte Mischung von Cannabis mit Stimulanzien wie Amphetaminen, Kokain und Koffein, kann dazu führen, dass Tachykardie, Herzklopfen oder Bluthochdruck verursacht werden. Verdampfen, der Konsum von Ölen und Esswaren und Indica-Sorten, können dabei helfen, diese Nebenwirkungen zu verringern.

HILFE BEI PSYCHISCHEN PROBLEMEN

Viele Patienten, die an psychischen und psychiatrischen Problemen leiden, verwenden Antidepressiva oder andere Medikamente, die die Wiederaufnahme von Serotonin und Noradrenalin hemmen. Medikamente wie Amitriptylin, Amoxapin und Desipramin werden häufig für Angststörungen, Zwangsstörungen, Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, Hyperaktivität und auch für neuropathische Schmerzen, Fibromyalgie und Menopausen-Symptome verschrieben. Diese Medikamente zeigen eine deutlich verstärkte Wirkung von Schläfrigkeit und Sedierung, wenn sie mit den Wirkstoffen der Cannabispflanze kombiniert werden.

Einige dieser Medikamente haben eine stimulierende Wirkung und verursachen Nebenwirkungen mit Symptomen wie Hypertonie und Tachykardie, wenn sie mit Cannabis kombiniert werden. Wissenschaftliche Forschungen beginnen anekdotischen Beweisen Glauben über die Wirksamkeit von Cannabis für die Behandlung von Depressionen, bipolaren Symptomen und anderen psychischen Erkrankungen zu schenken. Positive Ergebnisse werden sowohl mit Cannabinoiden allein erreicht, als auch, wenn sie mit herkömmlichen pharmazeutischen Behandlungen kombiniert werden.

Da Alkohol potenziell gefährliche dämpfende Wirkungen auf unser zentrales Nervensystem hat, sollte er mit Vorsicht genossen werden, wenn er in Kombination mit Cannabis konsumiert wird. Auch bei moderaten Mengen werden diese Effekte verstärkt und können unvorhersehbar sein.

Hinweis: Wir haben die allergrößte Sorgfalt und Vorsicht walten lassen, während wir diese Artikel geschrieben haben. Beachte bitte gleichwohl die Tatsache, dass wir in keinster Weise Ärzte sind. CannaConnection ist grundsätzlich eine Nachrichten- und Informations-Webseite. Dieser Inhalt zielt nicht darauf ab, ein Ersatz für professionellen medizinischen Rat, eine Diagnose oder Behandlung zu sein.

Max Sargent
Max Sargent

Max schreibt mittlerweile seit mehreren Jahren über Cannabis und Psychedelika. Mit der starken Überzeugung, dass eine offene, ehrliche Einstellung gegenüber Drogen und Drogenpolitik das Leben vieler Menschen verbessern kann, ist er bemüht, aufschlussreiche und informierte Meinungen zu dem Thema zu bieten.