Was Genau Verursacht Beim Rauchen Von Gras Einen Trockenen Mund?


Was Genau Verursacht Beim Rauchen Von Gras Einen Trockenen Mund?
Max Sargent

Mundwüste! Hast Du Dich jemals gefragt, warum Dein Mund beim Rauchen so trocken wird? Auf CannaConnection erfährst Du, weshalb das so ist!

Das Rauchen von Gras wird mit ein paar Nebenwirkungen in Verbindung gebracht, die eher lustig als schädlich sind. Eine der bekanntesten Reaktionen ist ein gesteigerter Appetit und der darauf folgende Fressflash. Eine weitere sind rote Augen. Ein bekannter Anblick, wenn man zusammen mit ein paar anderen Hanffreunden zusammen sitzt. Eine weitere harmlose Nebenwirkung, die beim Rauchen von Cannabis eintritt, ist ein trockener Mund. Für viele Konsumenten ist das nichts Ungewöhnliches. Oft spricht man nach einer großen Menge an Joints und Köpfen in der Bong von einem Pappmaul.

Aber was genau verursacht diesen trockenen Mund? Man könnte annehmen, dass es sich nur um das Ergebnis von zu viel Rauch im Mund und auf der Zunge handele. In der Tat hat es mehr mit den chemischen Inhaltsstoffen der Cannabisblüten zu tun.

DAS ENDOCANNABINOID-SYSTEM

Ein trockener Mund ist viel mehr als nur das Ergebnis von zu viel Rauch. Der Grund für dieses Gefühl hat etwas damit zu tun, wie die im Cannabis enthaltenen Cannabinoide auf unser Endocannabinoid-System wirken.

Das Endocannabinoid-System besteht aus einer Reihe von Rezeptoren, die im menschlichen Körper auf der Oberfläche von Zellen existieren. Sowohl interne (Endocannabinoide) als auch externe (Phytocannabinoide) Cannabinoide können diese Rezeptoren aktivieren und Reaktionen hervorrufen, die Appetit, Stimmung, Entzündungen und andere körpereigene Prozesse beeinflussen.

SPEICHEL

Bevor wir uns damit beschäftigen, wie genau diese Stoffe einen trockenen Mund verursachen können, sehen wir uns zunächst einmal an, warum in unserem Mund überhaupt Speichel vorhanden ist. Azinuszellen sondern eine Flüssigkeit ab, die in den Speicheldrüsen hin zur Mundhöhle transportiert wird. Auf dieser Reise werden Natrium und Chlorid aus der Flüssigkeit entfernt und Kalium und Bikarbonat hinzugefügt. Diese Flüssigkeit wird dann im Mund freigesetzt.

Die Speichelproduktion wird von einem der drei Bereiche des autonomen Nervensystems, das auch parasympathisches Nervensystem genannt wird, kontrolliert. Dieser Teil unseres Nervensystems ist für die Speicherung von Energie verantwortlich und wird oft mit der Verdauung und dem Ruhezentrum in Verbindung gebracht. Parasympathische Impulse gelangen von dem für die Drüse zuständigen Nerv in unser Gehirn bis zur Speicheldrüse.

Dieser Vorgang führt zur Produktion und zum Fluss von Speichel. Speichelfluss kann von Impulsen des Gehirns ausgelöst werden, die Gedanken an Essen beinhalten. Impulse im Mund und Rachen, die mit Geschmack und Empfindung zu tun haben, können den Speichelfluss ebenfalls anregen.

SPEICHELDRÜSEN UND CANNABINOIDE

Viele Studien kamen zum Ergebnis, dass Cannabis zu einem trockenen Mund führen kann. Eine Studie, die im International Journal of Neuroscience veröffentlicht wurde, kam zu dem Ergebnis, dass ein trockener Mund eine Nebenwirkung der Verarbeitung von CBD sei.[1]

In einer weiteren Untersuchung aus der Zeitschrift Experimental Biology and Medicine nimmt man an, dass sich aufgrund des trockenen Mundes nach dem Konsum von Cannabis und der verminderten Speichelproduktion, Cannabinoid-Rezeptoren in den Speicheldrüsen befinden.[2] Forscher untersuchten die submandibulären Drüsen von Ratten und stießen auf CB1- und CB2-Rezeptoren. Die Forscher fanden außerdem heraus, dass Anandamid (AEA) - ein Endocannabinoid mit einer ähnlichen Struktur wie THC - auch zu einer verminderten Speichelproduktion führte. Diese Ergebnisse lassen darauf schließen, dass THC bei dem Auftreten eines trockenen Mundes eine ähnliche Rolle spielt.

Es scheint also, dass Cannabinoide im Rauch die Cannabinoid-Rezeptoren in den Speicheldrüsen aktivieren und die Produktion dadurch abnimmt. Da die oben genannte Studie Anandamid als Grund für eine verminderte Speichelproduktion nennt, könnte aufgrund der sehr ähnlichen Molekülstruktur, THC dafür verantwortlich gemacht werden.

BEKÄMPFE DIE TROCKENHEIT

Ein trockener Mund ist nicht gerade das angenehmste Gefühl. Hier sind ein paar Tipps, um die wüstenähnlichen Zustände in Deinem Mund bekämpfen zu können.

Die erste und offensichtlichste Möglichkeit der Verteidigung ist ein Glas Wasser oder Saft, um einen trockenen Mund wieder mit Flüssigkeit zu versorgen.

Aufgrund des Saugens können Hustenbonbons oder vorzugsweise gesunde Alternativen zu Süßigkeiten, die man lutschen kann, die Speichelproduktion anregen.

Wegen der Aktivierung der Geschmacksnerven können Lebensmittel mit einem sauren Geschmack ebenfalls dazu beitragen, die Speichelproduktion wieder anzukurbeln.

Verweise

  1. ^ NCBI, Open label evaluation of cannabidiol in dystonic movement disorders., abgerufen December-07-2018
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  2. ^ NCBI, Inhibition of salivary secretion by activation of cannabinoid receptors., abgerufen December-07-2018
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Max Sargent
Max Sargent

Max schreibt mittlerweile seit mehreren Jahren über Cannabis und Psychedelika. Mit der starken Überzeugung, dass eine offene, ehrliche Einstellung gegenüber Drogen und Drogenpolitik das Leben vieler Menschen verbessern kann, ist er bemüht, aufschlussreiche und informierte Meinungen zu dem Thema zu bieten.