Wie man CBD-Öl zu Hause herstellt


Wie man CBD-Öl zu Hause herstellt
Steven Voser

CBD-Öl hat es Menschen auf der ganzen Welt ermöglicht, ihr Wohlbefinden zurückzugewinnen und ihre besten Leistungen abzurufen. Obwohl man es im Geschäft oder online kaufen kann, ist es vielen gelungen, es bequem zu Hause herzustellen. In diesem Artikel erklären wir, wie dies möglich ist und  vergleichen hausgemachtes Öl mit kommerziellen Produkten.

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Zu Hause eigenes CBD-Öl selbst herzustellen, ist ziemlich einfach, wenn Du die richtigen Zutaten zur Hand hast. Das Endprodukt ist allerdings keineswegs so kraft- oder wirkungsvoll wie professionell gewonnenes und hergestelltes CBD-Öl (dessen Herstellung tatsächlich ein ziemlich tiefgehender und komplizierter Prozess ist), aber mit ein paar einfachen Schritten kannst Du trotzdem einen Teil der Kraft nutzen, die die Hanfpflanze zu bieten hat.

DIE NUTZEN DER HERSTELLUNG VON CBD-ÖL ZU HAUSE

CBD kann in vielen Formen konsumiert werden, aber Öl stellt einen der verbreitetsten Wege dar. Normalerweise kaufen die Leute ihr CBD-Öl in Reformhäusern oder Apotheken und je nachdem, wo Du wohnst, hast Du möglicherweise sogar die Qual der Wahl. Wer weitaus weniger Optionen zur Verfügung hat oder die Kosten für bestimmte im Laden gekaufte Produkte vermeiden möchte, kann jedoch auf die praktikable Lösung zurückgreifen, CBD-Öl zu Hause selbst herzustellen. Ja, Du hast richtig gelesen: Mit ein paar Hanfblüten, der richtigen Ausrüstung und ein paar einfachen Zutaten erhältst Du in kürzester Zeit ein großartiges hausgemachtes CBD-Öl.

WELCHE MÖGLICHKEITEN GIBT ES, CBD-ÖL ZU HAUSE HERZUSTELLEN?

Falls Du Diese Möglichkeit umsetzen willst, musst Du Dich zunächst entscheiden, welche Methode Du einsetzen möchtest. Für Amateure gibt es zwei Optionen, die sich nicht allzu sehr voneinander unterscheiden. Es gibt jedoch einen Unterschied und beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile.

Die erste Methode erfordert die Verwendung von Trinkalkohol, mit dem CBD aus Hanfpflanzenmaterial extrahiert wird. Für die zweite Option, die aufgrund des schonenden Prozesses populär geworden ist, verwendet man natürliche Pflanzenöle, um das Cannabinoid zu extrahieren. Hanfsamen-, Oliven- und Kokosnussöl sind hierfür sehr beliebt und stellen ziemlich wirksame Lösungsmittel dar.

Möglicherweise hast Du auch von einer dritten Extraktionsmethode mit CO₂ gehört. Es stimmt, dass CO₂-Extraktion aufgrund ihrer "sauberen" Natur zum Industriestandard für hochwertige CBD-Öle geworden ist. Sie bietet die derzeit wirksamste, kontrollierteste und überprüfbarste Extraktion, erfordert allerdings extrem teure Geräte, viel Platz und umfangreiches Wissen, damit eine ordnungsgemäße Durchführung gewährleistet ist. Aus diesem Grund beschränken wir uns hier auf beiden anderen Optionen.

EIN HINWEIS ZUR SORTENWAHL

Bevor wir jedoch auf die Herstellung zu sprechen kommen, steht zunächst im Vordergrund, dass Du Dich für die richtige Sorte entscheidest. Da heutzutage viele Sorten so gezüchtet werden, dass sie hohe THC- und niedrige CBD-Werte aufweisen, musst Du Deine Sorte mit Bedacht wählen. Falls Du unseren Vorschlag hören möchtest, haben wir da schon ein paar geeignete Sorten im Sinn. Varietäten wie Nebula II CBD beispielsweise sind CBD-dominiert, während andere wie CBD Critical Mass ein CBD:THC-Verhältnis von 1:1 aufweisen. Beide Sorten sind geeignete Optionen; es hängt also allein von Deinen Vorlieben ab. Es gibt mittlerweile sogar einige Sorten mit sehr hohen CBD-Werten, die so gut wie kein THC enthalten.

CBD-ÖL MIT ALKOHOL HERSTELLEN

ZUTATEN

• Etwa 30g gemahlene Blüten oder 60–100g gemahlenes, getrocknetes Shake oder Trim
• Hochprozentiger Trinkalkohol

HILFSMITTEL

• Rührschüssel
• Backblech
• Grinder
• Feiner Filter wie etwa Mulltuch oder Sieb
• Auffangbehälter
• Wasserbad (ein Satz von zwei Töpfen / Kochtöpfen, die in einander gestellt werden können, ohne sich zu berühren)
• Holzlöffel
• Spachtel
• Trichter
• Plastikspritze

ANLEITUNG

SCHRITT 1

Zu Beginn musst Du dafür sorgen, dass Dein Pflanzenmaterial decarboxyliert ist. Dafür mahlst Du es fein, bis es eine gleichmäßige Konsistenz hat, und legst es auf ein Backblech, das Du bei 110°C für eine Stunde in einen vorgeheizten Ofen stellst.

SCHRITT 2

Gib Deine decarboxylierten Blüten oder Schnittreste in die Rührschüssel und gieße so viel Alkohol hinzu, dass die Pflanzenmasse vollständig bedeckt ist. Rühre das Material mit dem Holzlöffel 5–10 Minuten lang um. Während dieser Zeit zieht der Alkohol die gewünschten Bestandteile wie CBD und Terpene heraus. Das Rühren beschleunigt den Prozess und löst die Trichome, die diese Substanzen produzieren.

SCHRITT 3

Als nächstes musst Du den CBD-reichen Alkoholextrakt von der Pflanzenmasse trennen. Dafür seihst Du die Lösung durch ein Stück Mulltuch oder ein feines Sieb in eine Schüssel ab. Du wirst feststellen, dass der Alkohol eine dunkelgrüne Farbe angenommen hat. Wiederhole diesen Vorgang noch einige Male mit frischem Alkohol, um Deine Buds oder Schnittreste vollständig auszunutzen. Irgendwann wird der Extrakt klarer aussehen, was ein Zeichen dafür ist, dass das Material ausgelaugt ist.

SCHRITT 4

Jetzt ist es Zeit, das Wasserbad einzurichten. Falls Du noch keines hast, kannst Du einfach den Boden eines Topfes mit Wasser füllen und dann eine Edelstahlschüssel in den Topf stellen, die genau passt, den Boden des Topfes aber nicht berührt.

Gieße den Alkoholextrakt in die Edelstahlschüssel/das Oberteil des Wasserbades und erhitze ihn vorsichtig. Hochprozentiger Alkohol ist leicht flüchtig und verdunstet bei niedriger Temperatur. Halte die deshalb Wärme niedrig und schalte die Wärmequelle gegebenenfalls zwischendurch aus und wieder ein. Es ist wichtig, diesen Vorgang auf keinen Fall in der Nähe von offenem Feuer auszuführen, weshalb Du ihn idealerweise unter einer Abzughaube oder im Freien durchführen solltest. Der beim Verdampfen des Alkohols entstehende Dampf ist leicht entflammbar und stellt eine echte Brandgefahr dar.

Rühre den Extrakt für 15–20 Minuten, während der Alkohol verdunstet. Die Mischung sollte extrem dickflüssig werden.

SCHRITT 5

Nachdem der gesamte Alkohol entfernt wurde, sollte der Extrakt eine dicke, teerartige Konsistenz aufweisen. Während er noch warm ist, ziehst Du ihn auf eine große Spritze oder auf mehrere kleinere Spritzen auf. Dies erleichtert Lagerung und Verabreichung.

HERSTELLUNG VON CBD-ÖL MIT TRÄGERÖLEN

ZUTATEN

• Ca. 28g Hanfblüten
• Ca. 450g Trägeröl (Hanfsamen- und Kokosöl sind am besten geeignet, aber auch Olivenöl oder jedes andere geniessbare Pflanzenöl kommen in Frage)

HILFSMITTEL

• Wasserbad
• Backblech
• Backpapier
• Grinder (oder Messer)
• Mulltuch, Kaffeefilter oder etwas Ähnliches
• Glas mit Deckel zur Aufbewahrung

ANLEITUNG

SCHRITT 1

Verwende zuerst Deinen Grinder, um die Hanfblüten zu einer feinen Konsistenz zu zermahlen. Das Ergebnis sollte nicht fein wie Staub sein, sondern aus sehr kleinen, gleichmäßigen Stücken bestehen. Dies kann auch mit einem Messer erfolgen. Dann brauchst Du jedoch länger und musst besonders darauf achten, dass die einzelnen Stücke gleichmäßig sind. Die feine, gleichmäßige Konsistenz ermöglicht eine maximale CBD-Extraktion.

SCHRITT 2

Anschließend verteilst Du die gemahlenen Blüten gleichmäßig auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech, das Du eine Stunde lang in einen auf 110°C vorgeheizten Ofen stellst. Damit beginnt der Decarboxylierungsprozess, bei dem das inaktive CBDA in aktives CBD umgewandelt wird. Die relativ geringe Hitze und die lange Backzeit ermöglichen, dass dieser Prozess ohne Verlust von Terpenen abläuft. Am Ende des Backvorgangs sollten die Blüten leicht bräunlich und spröde sein.

SCHRITT 3

Jetzt ist es Zeit, die Blüten und das Öl zu vermischen, um den Extraktionsprozess zu beginnen. Dafür gibst Du die Blüten zusammen mit dem Öl oben in das Wasserbad, füllst den unteren Topf mit etwas Wasser und bringst es zum Köcheln. Das Köcheln ist wichtig, da die Terpene verdunsten, wenn die Mischung über ~150°C erwärmt wird. Dieser Vorgang dauert etwa 2–3 Stunden, wobei das Endprodukt bräunlich-grün aussieht.

SCHRITT 4

Entferne zu diesem Zeitpunkt vorsichtig den Topf/die Schüssel mit Deinem Hanf und Öl aus dem erhitzten Wasser. Nimm Dein Glas (oder einen anderen luftdichten Behälter Deiner Wahl), leg Dein Mulltuch (oder einen anderen Filter Deiner Wahl) über die Öffnung und gieße Deine Mischung in den Behälter. Stelle sicher, dass Du so viel Öl wie möglich aus dem gefilterten Hanf extrahiert hast, und wirf die Blüten dann weg. Verschließe den Behälter und lagere ihn an einem kühlen, trockenen Ort. Du hast Dir gerade eine schöne Menge CBD-Öl hergestellt. Es ist zwar nicht so stark wie das, das mit einem alkoholischen Lösungsmittel hergestellt wurde, aber dafür musst Du Dir keine Sorgen über eventuelle gefährliche Chemikalienreste machen und es wird wahrscheinlich auch besser schmecken.

VORTEILE DER PROFESSIONELLEN CBD-ÖLFERTIGUNG

Nachdem wir uns mit der Herstellung Deines eigenen Öls zu Hause befasst haben, sollten wir es mit dem Öl vergleichen, das Du im Geschäft oder Internet kaufen kannst. Der Hauptunterschied besteht natürlich in der Extraktions- und Filtrationsmethode. Namhafte CBD-Hersteller (wie Cibdol) verwenden CO₂-Extraktion anstelle der hier beschriebenen Methoden, um sichere Produkte von höchster Qualität herzustellen. Dieser Prozess erfordert einen teuren Dreikammerprozessor, große Mengen an Blüten und einen geschulten Experten, der den Prozess überwacht. Die Verwendung von überkritischem CO₂ für die Extraktion führt allerdings zu einem Produkt, das wesentlich wirksamer und reiner als jede hausgemachte Sorte ist. Falls Du also ein hochwertiges Öl suchst, ist mit CO₂ extrahiertes CBD-Öl die beste Wahl.

CBD-ÖL ZU HAUSE HERSTELLEN: DIE QUINTESSENZ

Die Herstellung seines eigenen CBD-Öls zu Hause ist nicht nur eine berechtigte, sondern auch einfache und effektive Option. Wird es aber dieselbe Qualität haben wie ein Öl, das einer CO₂-Extraktion unterzogen wurde? Nicht wirklich. Und wird es sich weiterhin um ein sicheres Qualitätsprodukt handeln? Solange Du unsere Anweisungen genau befolgst: absolut!

Davon abgesehen empfehlen wir Dir, ein professionell extrahiertes CBD-Öl zu kaufen, wenn Du CBD einsetzen willst, um die Linderung bestimmter Erkrankungen zu unterstützen. Handelsübliche Produkte deklarieren die genauen Inhaltsstoffe und deren Konzentrationen (häufig in Milligramm) und Dir wird die Option offenstehen, Öle zu beziehen, die praktisch kein THC enthalten.

 

Steven Voser
Steven Voser

Steven ist ein Langzeitveteran des Cannabis-Journalismus und hat sich mit jeden Aspekt des Themas eingehend befasst. Er hat besonderes Interesse an der Cannabiskultur, der entstehenden Cannabis-Wissenschaft und daran, wie sie weltweit die Rechtslandschaft formt.