Den Photoperiodismus von Cannabis verstehen


Den Photoperiodismus von Cannabis verstehen
Miguel Antonio Ordoñez

Cannabis ist eine photoperiodische Pflanze. Das heißt, sie reagiert auf Veränderungen in der Tageslänge. Genauer gesagt reagieren von der Photoperiode abhängige Pflanzen unterschiedlich auf Veränderungen in ihrem Lichtzyklus, der sich im Laufe des Jahres ändert.

Cannabis ist eine photoperiodische Pflanze. Photoperiodische Pflanzen reagieren grundsätzlich einfach auf Veränderungen der Tageslänge. Genauer gesagt reagieren von der Photoperiode abhängige Pflanzen unterschiedlich auf Veränderungen in ihrem Lichtzyklus, der sich im Laufe des Jahres ändert. Zum Beispiel haben Sommertage immer mehr Tageslichtstunden als Wintertage (zumindest in unserer Hemisphäre).

Cannabispflanzen reagieren sehr deutlich auf Veränderungen in der Photoperiode. Da die Tage gegen Ende Sommer/Anfang Herbst kürzer werden, erhält die Pflanze immer weniger Sonne (in Stunden). Dies führt dazu, dass die Pflanze erkennt, dass ihr Lebenszyklus zu Ende geht und dies bewirkt, dass sowohl weibliche als auch männliche Cannabispflanzen anfangen zu blühen, um sich vor dem Winter zu vermehren.

Die Pollensäcke der männlichen Cannabispflanze öffnet sich, um Pollen in die Atmosphäre freizusetzen, die, zumindest in der Natur, im Idealfall die weiblichen Blüten bestäuben, so dass diese Samen produzieren. Diese Samen werden sich dann nach dem Winter ausbreiten und keimen und die nächste Generation von Pflanzen hervorbringen.

Photoperiodismus ist nicht nur bei Cannabispflanzen anzutreffen. Viele blühende Pflanzen verwenden Photorezeptorproteine, um jahreszeitliche Veränderungen in ihrer Umgebung wahrzunehmen. Sie interpretieren diese Veränderungen dann als Signale, wann sie blühen sollen.

Einige Pflanzen, ähnlich wie Cannabis, blühen, wenn die Tagesstunden kürzer werden. Diese werden als "Kurztagspflanzen" bezeichnet. "Langtagspflanzen" wie zum Beispiel Nelken, Erbsen und Weizen blühen, wenn die Tage länger werden (Frühling oder Sommer).

Andere Pflanzen sind tagesneutral. Rosen, Gurken und Tomaten blühen nicht aufgrund der Photoperiode in ihrer Umgebung. Stattdessen können sie blühen, wenn sie ein bestimmtes Alter erreicht haben oder nach einem plötzlichen Temperaturwechsel oder ähnlichen Umgebungswechseln.

WAS BEDEUTET DIE PHOTOPERIODE FÜR CANNABISANBAUER?

Was bedeutet die photoperiode für cannabisanbauer?

Die Photoperiode ist eine wichtige Sache für Cannabisanbauer, da sie bestimmt, wann Deine Pflanzen blühen werden. Wie bereits erwähnt, beginnen Cannabispflanzen, die in der freien Natur oder in einem Garten wachsen, ab dem Ende des Sommers (ca. August/September in der nördlichen Hemisphäre und März in der südlichen Hemisphäre) auf natürliche Weise zu blühen.

Nun, Cannabis wird nicht immer im Freien angebaut. Seit es zum ersten Mal illegal wurde, haben Anbauer ihre Marihuana-Gärten tatsächlich weitgehend nach innen verlegt, um ja keinen Verdacht zu erregen oder die Aufmerksamkeit der Strafverfolgungsbehörden auf sich zu ziehen.

Seit etwa den 1980er Jahren erlebt die Welt des Cannabis einen "Indoor-Boom". Dank besserer Ausrüstung und großer Fortschritte in der Zucht wurde es viel einfacher, Cannabispflanzen in Innenräumen anzubauen (was angesichts der Illegalität von Marihuana ein großes Plus für die Grower war).

Offensichtlich müssen die Indoor-Gärtner Anbaulampen anstelle von Sonnenlicht verwenden, um ihre Pflanzen anzubauen. Die Grundlagen des Innenraumanbaus bestehen darin, die Pflanzen bei einer Beleuchtungsdauer von mehr als 16 Stunden pro Tag der "Vegi" (dem vegetativem Wachstum) zu überlassen, bevor die Pflanzen durch das Herunterfahren der Lichtstunden in die Blüte gezwungen werden.

Anbauer in Innenräumen haben alle möglichen Techniken, um ihre Pflanzen aufzuziehen, aber die meisten Anfänger beginnen mit einem 18/6 Hell-Dunkel-Zyklus für die vegetative Periode, bevor sie zu einem 12/12 Hell-Dunkel-Zyklus für die Blüte übergehen.

Das bedeutet, dass ein Indoor-Gärtner vollständig kontrolliert, wann sich die Pflanzen in ihrer vegetativen und blühenden Phase befinden. Am Anfang, während des vegetativen Wachstums, sollte das Licht für 18 Stunden/Tag ein- und 6 Stunden Dunkelheit/Tag ausgeschaltet werden. Wenn der Anbauer möchte, dass die Pflanzen ihre Blütezeit beginnen, wird die Beleuchtungsdauer auf 12 Stunden Licht/Tag und 12 Stunden Dunkelheit/Tag reduziert.

WAS IST MIT AUTOFLOWERING SORTEN?

In den letzten Jahren haben Cannabis-Saatgutbanken und -Züchter "autoflowering Sorten" entwickelt. Diese Sorten enthalten Genetik von Cannabis ruderalis, einer einzigartigen Cannabissorte, die in Sibirien entdeckt wurde und nicht aufgrund der Photoperiode, sondern basierend auf ihrem Alter blüht.

Im Gegensatz zu normalen Cannabissorten blühen autoflowering Sorten nach einer gewissen Zeitspanne. Das macht sie besonders für Freilandanbauer interessant, die sich für mehrere Ernten im Jahr interessieren. Wenn Du früh in der Saison beginnst, kannst Du bereits nach 7–8 Wochen Deine erste Ernte einfahren. Pass nur auf, dass Du bereit für die zweite Runde bist.

Miguel Antonio Ordoñez
Miguel Antonio Ordoñez

Miguel Ordoñez ist von Beruf langjähriger Schriftsteller. Neben seinem Abschluss in AB Mass Media and Communications verfügt er über 13 Jahre Erfahrung und vieles mehr. Er hat ein breites Themenspektrum abgedeckt, wobei seine Leidenschaft im Kampfsport, der psychischen Gesundheit und natürlich Cannabis liegt.