Cannabidiol & Nikotinsucht: Kann CBD helfen, mit dem Tabakrauchen aufzuhören?


Cannabidiol & Nikotinsucht: Kann CBD helfen, mit dem Tabakrauchen aufzuhören?
Max Sargent

Untersuchungen zeigen, dass CBD, ein Wirkstoff in Cannabis, helfen könnte, Suchtverhalten wie Zigarettenkonsum zu behandeln. Mehr bei CannaConnection!

Rauchen ist eine Angewohnheit, die jedes Jahr am Tod von 8 Millionen Menschen weltweit beteiligt ist, wobei 7 Millionen davon Raucher und die zusätzliche 1 Million Menschen sind, die Passivrauch ausgesetzt waren. Als eine der häufigsten Todesursachen tötet das Rauchen von Tabak fast die Hälfte derjenigen, die diese gefährliche Angewohnheit pflegen.

Angesichts solcher Statistiken kann man nur schwer begründen, warum irgendjemand überhaupt an einer derart tödlichen Handlung teilnimmt. Der Grund dafür ist recht simpel. Weil es sich toll anfühlt, zumindest kurzfristig. Die bei der Aktivität involvierte tiefe Ein- und Ausatmung scheint stressige Tage erträglicher zu machen, eine Empfindung, die von ein oder zwei alkoholischen Getränken noch verstärkt wird. Eine leichte Euphorie wird entfacht, während die Nikotinmoleküle im Tabakrauch über den Blutkreislauf bis zur Blut-Hirn-Schranke gelangen und diese semipermeable Membran durchdringen.

Sobald es sich Zugang verschafft hat, aktiviert das Nikotin bestimmte Rezeptoren im Gehirn und beschleunigt die darauffolgende Freisetzung von stimmungsaufhellenden Endorphinen, im Speziellen des Neurotransmitters Dopamin. Wir haben alle schon von Dopamin gehört. Es ist die Chemikalie, die an den Belohnungsbahnen des Gehirns beteiligt ist.

Die Freisetzung von Dopamin in diese Kreisläufe stellt eine Verknüpfung zwischen einem bestimmten Verhalten und einer neurochemischen Belohnung in Form einer gesteigerten Stimmung her. Irgendwann kann eine konstante Auslösung dieser Bahn zu Veränderungen in der bei Stress- und Selbstkontrolle involvierten Neurotransmission führen. So spinnt die Sucht langsam aber sicher ihr Netz um Tabaknutzer, was das Einstellen der schädigenden Gewohnheit erschwert.

Wie können Raucher also mit dem Rauchen aufhören, wenn der Belohnungskreislauf des Gehirns so eng mit der Tabaksucht verstrickt ist?

ÜBLICHE METHODEN, WIE TABAKRAUCHER VERSUCHEN, AUFZUHÖREN

Es gibt Anekdoten von manchen Rauchern, die plötzlich all ihre Zigaretten in den Abfalleimer werfen und nach einem Zeitraum des sogenannten kalten Entzugs für den Rest ihres Lebens nie wieder Tabak rauchen. Andere finden es unvorstellbar schwer, mit dem Tabakrauchen aufzuhören, und probieren zahlreiche andere Methoden aus, die ihnen helfen sollen, sich das Rauchen abzugewöhnen.

Viele Nutzer gehen dazu über, sich Nikotinpflaster auf ihre Haut zu kleben oder kauen Nikotinkaugummi, um sich schrittweise von den Zigaretten zu entwöhnen. Obwohl diese Methoden trotzdem das abhängig machende Molekül ans Gehirn liefern, sind sie ein guter Weg, allmählich die Dosis zu reduzieren und die karzinogene Handlung des Rauchens aus dem Alltag zu entfernen.

Andere entscheiden sich dazu, auf E-Zigaretten und Verdampfer umzusteigen, Geräte, die aufgrund der fehlenden Verbrennung vermeintlich gesünder als das Rauchen sind. Die in diesen Geräten genutzten E-Liquids fassen ein gewisses Volumen an Nikotin, das schrittweise verringert werden kann, damit man sich das Molekül abgewöhnt.

Der Vorgang, die Nikotinquelle zu wechseln, ist als Nikotinersatztherapie bekannt. Obwohl die Technik manchen beim Aufhören hilft, hat die Forschung festgestellt, dass sie mit einer relativ großen Rückfallrate verbunden ist.

Ungeachtet der eingesetzten Methode und ob sie ein sofortiges Aufhören oder eine allmähliche Reduzierung der Nikotindosis beinhaltet, könnte der Nutzer dennoch Entzugserscheinungen erleben. Der regelmäßige Gebrauch von Nikotin bedeutet, dass eine Person ständig Effekte wie zum Beispiel gesteigerte Stimmung, reduzierte Reizbarkeit und ein Wohlgefühl verspürt.

Nach der Abgewöhnung werden die Rezeptoren im Gehirn, an die Nikotin bindet und die sich sehr an die regelmäßige Dosis des Moleküls gewöhnt haben, nach der Droge verlangen. Aufgrund des Mangels können Nutzer Entzugserscheinungen wie beispielsweise Schwitzen, Kopfschmerzen, Halsschmerzen, Angst, Depression, Gewichtszunahme und so weiter entwickeln.

CBD ALS EIN MÖGLICHES HILFSMITTEL, UM MIT DEM RAUCHEN AUFZUHÖREN

CBD (Cannabidiol) zeigt sich vielversprechend als weiteres Hilfsmittel, das Nutzern hilft, mit dem Rauchen aufzuhören. Das von der Cannabispflanze stammende Cannabinoid könnte hilfreiche Effekte durch seine Interaktion mit dem Endocannabinoid-System bieten, einem Netzwerk von Zellrezeptoren im Körper, das auf interne und externe Cannabinoide reagiert.

In einer in der Fachzeitschrift Addictive Behaviors publizierten Forschungsarbeit wurde festgestellt, dass der CBD-Konsum dabei half, über einen Zeitraum von einer Woche den Zigarettenkonsum zu reduzieren, und es wurde dargelegt, das Arzneimittel, die zu einer Veränderung des Endocannabinoid-Systems fähig sind, eine effektive Behandlung für Nikotinsucht sein könnten.

Die Forschungsarbeit dokumentiert eine randomisierte, placebokontrollierte Doppelblind-Pilotstudie, an der 24 Raucher teilnahmen, die den Wunsch hatten, aufzuhören. Die Testpersonen wurden in zwei Gruppen zu je 12 Teilnehmern aufgeteilt, wobei eine Gruppe einen CBD-Inhalator und die andere ein Placebo erhielt. Im Verlauf einer Woche wurden die Testpersonen angewiesen, jedes Mal, wenn sie das Verlangen zu rauchen verspürten, den Inhalator zu nutzen.

Es wurde festgestellt, dass CBD die Anzahl von Zigaretten deutlich reduzierte, die über die Woche geraucht wurden, während der die Studie stattfand. Der Konsum wurde in der Gruppe, die das Cannabinoid inhalierte, um zirka 40% gesenkt. Eine Folgestudie gibt zudem über die Fortführung dieses Effekts Aufschluss. Die Forscher schlussfolgerten, dass CBD Potenzial für die Behandlung von Nikotinsucht habe, dass aber weitere Untersuchungen nötig seien.

Weitere in der Fachzeitschrift Addiction veröffentlichte Forschung fand heraus, dass CBD den Aufmerksamkeitsbias von Zigarettenreizen umkehrt. Das bedeutet, das Cannabinoid hilft dabei, die kognitiven Prozesse einzuschränken, die Personen zum Rauchen antreiben. Die Autoren der Forschungsarbeit erklärten, dass CBD wegen seiner angstlösenden Effekte und seiner Fähigkeit, diese Reize zu verringern, bei Versuchen mit dem Rauchen aufzuhören eine vielversprechende Behandlung sein könnte.

Die in der Arbeit dokumentierte Studie untersuchte, ob CBD den Aufmerksamkeitsbias und den Genuss von zigarettenbezogenen Reizen, das Verlangen nach Zigaretten sowie Entzugssymptome reduzieren kann. Im Vergleich zu einem Placebo verringerte eine einzige orale 800mg Dosis CBD die Salienz und den Genussaspekt von Zigarettenreizen. Es wurde allerdings von keinem Einfluss auf das Verlangen nach Tabak oder auf den Entzug berichtet.

WIE MAN CBD VERWENDET, UM MIT DEM RAUCHEN AUFZUHÖREN

CBD ist für die Behandlung von Nikotinsucht definitiv vielversprechend. Es gibt viele unterschiedliche Wege, das Cannabinoid in den Körper einzuführen, es ist aber wichtig zu erkennen, dass CBD mit bestimmten Medikamenten interagieren kann. Bespreche diese Option immer mit Deinem Arzt, um sicherzustellen, dass sie die richtige Vorgehensweise für Dich ist.

CBD-Öl ist eine der simpelsten Optionen, das Cannabinoid zu konsumieren. Dieses Produkt wird oft in einer Tropfflasche geliefert und kann Tees und Säften hinzugefügt oder für eine rasche sublinguale Aufnahme einfach unter die Zunge geträufelt werden.

CBD kann außerdem in Form von E-Liquids, Blüten oder Extrakten verdampft werden. Diese Methode liefert beträchtliche Mengen des Cannabinoids und könnte auch beim Aufhören helfen, indem es die beim Rauchen involvierten Rituale und tief sitzenden Gefühle nachahmt.

Man kann zudem Nahrung mit CBD anreichern und es so in essbarer Form einnehmen. Nutzer können Extrakte wie CBD-Butter machen oder verschiedensten Gerichten CBD-Isolate hinzugeben.

Max Sargent
Max Sargent

Max schreibt mittlerweile seit mehreren Jahren über Cannabis und Psychedelika. Mit der starken Überzeugung, dass eine offene, ehrliche Einstellung gegenüber Drogen und Drogenpolitik das Leben vieler Menschen verbessern kann, ist er bemüht, aufschlussreiche und informierte Meinungen zu dem Thema zu bieten.