Große oder kleine Züge: Wie lässt sich Gras besser rauchen?


Große oder kleine Züge: Wie lässt sich Gras besser rauchen?
Steven Voser

Obwohl es alles andere als kompliziert ist, high zu werden, gibt es einige Tipps, Tricks und Techniken, die über große oder kleine Züge hinausgehen und die Du anwenden kannst, um die Erfahrung so angenehm und wirkungsvoll wie möglich zu gestalten.

Große oder kleine Züge? Diese Frage haben bereits viele Cannabisnutzer gestellt. Vermutlich hast auch Du schon diesen Mythos gehört: Nimm einen so großen Zug wie möglich und halte ihn so lange wie möglich in der Lunge. Korrekt? Ziehen, halten, husten, wiederholen und weitergeben.

Wie sich herausstellt, ist dies eine der vielen Weedhead-Weisheiten, die von vorne bis hinten Blödsinn sind. Die Legalisierung hat es geschafft, einen ganzen Haufen dieser Kiffermythen zu widerlegen. Und dies ist einer der bemerkenswertesten.

Letzten Endes ist die Idee dahinter natürlich, so viel Wirkung wie möglich aus Deinem Weed zu holen, und so entwickelten Kiffer die Theorie, dass die Größe des Zugs – und die Zeitdauer, die Du ihn in der Lunge hältst – in direktem Zusammenhang mit seiner Wirksamkeit stehen.

Doch entspricht irgendetwas an diesem Konzept der Wahrheit?

WAS PASSIERT, WENN DU CANNABISRAUCH EINATMEST?

In Kürze: Riesige Züge zu nehmen oder sie lange Zeit in der Lunge zu halten, hat keinen Einfluss auf die "Wirksamkeit" von Deinem Gras. Werfen wir einen Blick auf die tatsächlichen Mechanismen, die bei der Aufnahme von Cannabinoiden durch Rauch oder Dampf im Hintergrund ablaufen.

• Die Cannabinioid-Absorption passiert nahezu unverzüglich

Die menschliche Lunge enthält winzige Luftsäcke, die man Alveolen nennt. Wenn Du Cannabisrauch inhalierst, nehmen die Alveolen sofort Sauerstoff und andere chemische Bestandteile aus dem Rauch auf, einschließlich Cannabinoide wie THC, CBD und CBN. Diese werden dann in den menschlichen Blutkreislauf transferiert. Auf diese Weise wirst Du "high". Da die Lungen alles verfügbare THC sofort aufnehmen, gibt es keine Verzögerung bei der Übertragung der Verbindung.

• Ineffiziente Übertragung

Selbst gesunde Lungen können nur etwa 5% des Sauerstoffs und anderer Verbindungen absorbieren, die sie mit einem Zyklus aus Ein- und Ausatmen aufnehmen. Das bedeutet, dass es egal ist, wie viel Rauch Du auf einmal inhalieren und egal, wie lange Du ihn in der Lunge halten kannst, da Dein Körper mit einmaligem Inhalieren und Ausatmen nur eine begrenzte Menge an Cannabis aufnehmen kann.

• Dein High wird nicht stärker – das ist Sauerstoffmangel

Einige Leute schwören dennoch auf diese Technik und behaupten, dass man wirklich "higher" wird, wenn man den Cannabisrauch (und damit seinen Atem) lange in der Lunge hält. Die Benommenheit und der Schwindel, den Du daraufhin vielleicht verspürst, hat allerdings nichts mit Cannabis, sondern mit Sauerstoffmangel zu tun. Dies ist natürlich sehr ungesund. Wenn Du Deinen Spliff-Rauch oder Vape-Dampf so lange wie möglich in der Lunge hältst, gibt das den Verunreinigungen im Rauch einfach mehr Zeit, in Deiner Lunge hängen zu bleiben. Nicht so gut.

Laut der begrenzten Studienlage zu dem Thema, hat die Atemhaltedauer keinen Einfluss auf die von den Lungen absorbierte Cannabismenge.

WAS IST ALSO BESSER, GROẞE ODER KLEINE ZÜGE?

Weder noch. Tiefe, gleichmäßige Züge, die weder gewaltig noch winzig ausfallen, sind der beste Weg, um das meiste aus Deinem Rauch herauszuholen. Atme den Rauch langsam einige Sekunden lang ein und atme dann, nachdem Du Deine Lunge gefüllt hast, ganz normal aus. Auf diese Weise bewahrst Du Deine Lunge vor unnötigem Schaden und optimierst zugleich Den Fluss der einströmenden Cannabinoide.

WAS KANN ICH TUN, WENN BONG- ODER JOINT-ZÜGE NICHT GENUG SIND?

High zu werden, ist keine Hexerei, doch wenn die Wirkung nicht Deinen Wünschen entspricht, solltest Du nicht die Bong oder den Vaporizer dafür verantwortlich machen. Versuche mit unterschiedlichen Arten von Cannabis zu experimentieren!

Dies kann Verschiedenes bedeuten: Für den Anfang könntest Du versuchen, Cannabissorten mit hohem THC-Gehalt aufzutreiben, die Dich mit nur wenigen Zügen mehr stoned machen. Ebenso kannst Du Esswaren ausprobieren, auch wenn das High davon häufig im Vergleich zum Rauchen als anders erlebt wird. Ein guter Mittelweg könnte das Dabben von Konzentraten sein, wobei es sich um eine extrem starke Form von Cannabis handelt und das High dem Verdampfen und Rauchen ähnlicher ist.

TIPPS FÜR BESSERE BONG-ZÜGE

Viele Leute scheuen aus Angst vor einem schlechten Erlebnis oder als Folge davon vor Bongs zurück. Ein heftiger Zug oder zwei können Dich bereits auf den Mond schicken und bei manchen Leuten sogar für Erbrechen sorgen. Das ist einfach eine Frage von zu viel (oder zu groß) in zu kurzer Zeit.

Bongs funktionieren wie folgt: das Wasser erlaubt großen Mengen von Rauch die Kammer zu füllen, bis der Nutzer inhaliert. Der Rauch wird dann durch den Mund direkt in die Lunge gelenkt. Um dabei kratzige Züge zu vermeiden und gleichzeitig Dein High zu maximieren, gibt es einiges an Zubehör und Tipps, die Du in Betracht ziehen kannst.

• Halte Deine Bong sauber!

Egal, ob Du große oder winzige Züge nimmst, bedeutet eine dreckige Bong auch dreckige Züge. Alle, die den Fehler begehen, den Rauch lange in der Lunge zu halten, wissen offensichtlich nicht, dass sie so nicht mehr Cannabinoide aufnehmen, sondern es den ekelhaften Stoffen ermöglichen, in ihrer Lunge hängenzubleiben. Bevor Du überhaupt darüber nachdenkst, Deine Bong mit coolem, teurem Zubehör auszustatten, solltest Du Deine Bong regelmäßig reinigen.

Davon abgesehen gibt es mit den Aschefängern tatsächlich ein Zubehörteil, das helfen kann, Deine Bong vor Verschmutzungen zu bewahren. Sie halten die Asche davon ab, in die Bong zu fallen und kommen oft mit einem eigenen Perkolator für sanftere Züge.

• Perkolatoren

Wo wir gerade davon sprechen, bieten Perkolatoren im Allgemeinen eine Menge Vorteile. Diese Filter sehen ein bisschen wie nach oben gebogene Strohhalme mit Löchern darin aus und befinden sich in der Kammer von Bongs. Diese Löcher dienen als Diffusionspunkte, die für einen saubereren und genussvolleren Rauch sorgen. Auf diese Weise kannst Du schöne tiefe Züge nehmen.

• Feuerzeugalternativen

Du kannst den Geschmack und das Abbrennen Deines Weeds mit verschiedenen Feuerzeugalternativen optimieren. Mit Hanfdochten kannst Du Dein Gras mit Gras anzünden, was den Geschmack und das Erlebnis insgesamt natürlicherer macht. Zudem brennt Dein Zug damit gleichmäßig ab, ohne anzukokeln.

Wenn Du ein Feuerzeug verwenden und zugleich Butan vermeiden möchtest, kannst Du ein elektrisches bzw. ein Plasma-Feuerzeug verwenden. Einige Modelle verwenden Metalldrähte und andere ein Keramikheizelement, um einen möglichst sanften Rauch zu erzielen.

• Eisfänger

Eisfänger sind ein großartiger Weg, um einen seidenweichen Rauch zu erreichen. Es handelt sich dabei um kleine Einkerbungen im Rohr einer Bong (besitzen nicht alle), in die Du bequem ein paar Eiswürfel werfen kannst. Die Zugabe von Eis kühlt den Rauch ab, bevor er die Lunge erreicht, was für ein noch weicheres und sensationelleres Erlebnis sorgt. Du kannst auch gefrorenes Glyzerin verwenden (was länger als Eis hält).

DU KANNST EINEN BESSEREN RAUSCH GENIEẞEN!

TIPPS FÜR BESSERE JOINT-ZÜGE

Wie schon bei den Bongs kannst Du auch Deine Joint-Züge durch die Anwendung von nur ein paar einfachen Techniken erheblich verbessern.

• Ungebleichte Papers

Der wahre Cannabis-Connaisseur verwendet ausschließlich ungebleichte Drehblättchen. Diese bieten ein viel saubereres, gleichmäßiger abbrennendes Erlebnis. Wenn Du Papier rauchst, warum nicht den natürlicheren Weg gehen?

• Verwende einen Grinder

Dein Gras bis zu einer gleichmäßigen Konsistenz zu mahlen, ist essentiell, um ein langsames, konsistentes Abbrennen zu erreichen. Größere Blütenstücke benötigen mehr Zeit zum Verbrennen. Du solltest Dein Gras lediglich weder zu grob noch zu fein mahlen. Ist es zu fein gemahlen, verhindert das einen ordentlichen Luftzug, und wenn die Stücke noch zu groß sind, sorgt das für ein ungleichmäßiges Abbrennen und verschwendet Gras.

• Dreh ihn ordentlich

Joints zu drehen, ist eine Kunstform. Die meisten Leute haben dabei ihre eigenen Tricks auf Lager. Doch ein großartiger Joint ist einer, der weder zu fest noch zu locker ist. Ein zu fest gestopfter Joint zwingt die Nutzer, um jeden schönen Zug kämpfen zu müssen. Drehst Du Deinen Joint dagegen zu locker, wird er schnell abbrennen und magere Züge bieten.

DER SCHLÜSSEL LIEGT DARIN, CANNABIS ZU GENIEẞEN, EGAL, WIE DU ES RAUCHST

Wenn Bongs und Joints nicht Dein gewünschtes Ziel erreichen, gibt es noch andere Alternativen, einschließlich Vaporizern! Diese Art der Inhalation braucht vielleicht ein bisschen, bis man sich daran gewöhnt hat, aber viele Leute haben den Wechsel geschafft oder wechseln jetzt zwischen Verdampfen und Rauchen hin und her. Vaporizer gibt es in allen Größen, von der Reisevariante bis zum stationären Tischmodell. Auch haben sie die Tendenz, den Cannabisgeruch mehr zu verschleiern.

Davon abgesehen und egal, wie Du Dein Gras inhalieren möchtest, musst Du weder gewaltige Züge nehmen noch sie lange in der Lunge halten, um das perfekte High zu erreichen. Halte Dich an unsere oben beschriebenen Tipps und Du bist auf dem besten Weg ins Pot-Paradies!



Steven Voser
Steven Voser

Steven ist ein Langzeitveteran des Cannabis-Journalismus und hat sich mit jeden Aspekt des Themas eingehend befasst. Er hat besonderes Interesse an der Cannabiskultur, der entstehenden Cannabis-Wissenschaft und daran, wie sie weltweit die Rechtslandschaft formt.