Cannabis im alten Ägypten


Cannabis im alten Ägypten
Steven Voser

Das alte Ägypten überrascht und verblüfft uns immer wieder mit neuen archäologischen Entdeckungen und Interpretationen. Dies ist die verbotene Geschichte von Marihuana im Land der Pharaonen.

Cannabis wurde im Verlauf der menschlichen Zivilisationsgeschichte und auf der ganzen Welt verwendet. Seine Verwendung reicht Jahrtausende zurück. Eine dieser Zivilisationen war das alte Ägypten und obwohl es als kontroverses Thema angesehen wird, gibt es immer mehr Belege, die zeigen, wie Cannabis in dieser uralten Gesellschaft genutzt wurde.

Wir werfen einen Blick auf einige Fundstücke, die zeigen, wie Gras verwendet wurde, und sehen uns auch die Interpretationen an, über die Wissenschaftler diskutieren.

SESCHAT: GÖTTIN DER WEISHEIT, DES WISSENS, DES SCHREIBENS UND WAHRSCHEINLICH AUCH DES WEEDS

SESCHAT: GÖTTIN DER WEISHEIT, DES WISSENS, DES SCHREIBENS UND WAHRSCHEINLICH AUCH DES WEEDS

Hieroglyphen sind schwer zu interpretieren. Allerdings zeigen die Darstellungen der altägyptischen Göttin Seschat eindeutig ein Cannabisblatt über dem Kopf der Gottheit. Es ist ziemlich schwer, dies zu übersehen.[1]

Darüber hinaus verbindet sich der Stiel vom unteren Ende des siebenblättrigen Cannabisblattes mit dem Kopf von Seschat. Dies symbolisiert eindeutig den Zusammenhang zwischen dem Cannabiskonsum und der Bewusstseinserweiterung, da die Zirbeldrüse über den Stiel mit dem Marihuanablatt verbunden wird.

Seschat ist unter anderem als die Göttin der Weisheit, des Wissens und des Schreibens bekannt. Thutmose III. (regierte von 1479 v. Chr. bis 1425 v. Chr.) bezeichnete sie als “Sie der sieben Spitzen”, während die Sargtexte, eine Sammlung von Begräbnissprüchen, die an den Wänden des Sarkophags der Pharaonen des mittleren Königreichs gemalt wurden, ihre psychoaktive Kraft offenbaren. In Spruch 10 heißt es: “Seschat öffnet Dir die Tür des Himmels”.

DIE ERSTEN BAUERN

Das meiste Land des modernen Ägypten ist nicht für die Landwirtschaft geeignet. In der Tat sind weniger als 3% gutes Ackerland. Vor Tausenden von Jahren war dies nicht der Fall und das Gebiet schien viel mehr wie ein ägyptischer Garten Eden.

In der antiken Vergangenheit, die als Prädynastik bekannt ist – zwischen 6500–5000 v. Chr. – begannen die ersten Bauern in der Nildelta-Region mit der Aufzucht von Nutzpflanzen. Die paläoklimatische Geschichte des Nils und der Aufstieg und Fall der Dynastie der Pharaonen sind miteinander verbunden. Eine länger anhaltende Dürre konnte im Zeitalter der Antike zu Kannibalismus führen.

Wir wissen, dass die Ägypter während der ersten Dynastie um 3000 v. Chr. bereits Schleusentore zur Kontrolle der Flutung und Entwässerung des Ackerlands nutzten. Aus der Perspektive des zeitgenössischen Cannabisanbauers im Freien war das alte Ägypten ein großartiger Ort, um Gras anzubauen. Viel Sonnenlicht, ein warmes Klima und ein großer Fluss.

Der Nil lieferte eine Süßwasserquelle und befruchtete den Boden. Außerdem ist der Nil-Tilapia eine einheimische Fischart, die für die Aquaponik besonders gut geeignet ist.

MUMIEN WERDEN POSITIV GETESTET

MUMIEN WERDEN POSITIV GETESTET

Dr. Svetlana Balabanova, Toxikologin und Endokrinologin am Institut für Rechtsmedizin des Universitätsklinikum Ulm, schockte im Jahr 1992 die Ägyptologie und die Welt, als sie Drogentests an 3.000 Jahre alten Mumien durchführte.

Positive Testergebnisse auf THC, Kokain und Nikotin sorgten für eine noch immer nicht geklärte Kontroverse. Der Cannabiskonsum in der Antike war bereits tabu genug, geschweige den der Konsum von Drogen aus der Neuen Welt.

Wissenschaftliche Folgeuntersuchungen von Mumien aus der etwas jüngeren Vergangenheit um 950 v. Chr. wurden im Jahr 1994 von Parsche und Nerlich veröffentlicht und bestätigten die positiven THC-Ergebnisse. Sie schlussfolgerten, dass die Ägypter wohl gewohnheitsmäßig Gras rauchten.[2]

“Das Vorkommen von erheblichen Konzentrationen Tetrahydrocannabinol in den Lungen, das auf die psychoaktive Substanz von Drogen wie Haschisch zurückzuführen ist, mit Werten, die über denen in den anderen inneren Organen liegen, spricht für eine bevorzugte Aufnahme dieser Substanz durch Inhalation”.

Ein freizeitlicher Konsum statt einer ausschließlich rituellen Nutzung kann also vermutet werden.

BEWEISE AUF PAPYRUS

Medizinische Cannabisrezepte und -heilmittel können in mehreren alten medizinischen ägyptischen Texten wie den Ramesseum-Papyri (1700 v. Chr.), der Papyrus Ebers (1600 v. Chr.), der Papyrus Berlin (1300 v. Chr.) und der Papyrus Chester Beatty VI (1300 v. Chr.) gefunden werden. Der Papyrus Ebers ist das umfassendste alte Arzneibuch, das ein Rezept für ein Vaginalzäpfchen aus Cannabis und Honig enthält, das angeblich bei der Geburt helfen soll.[3] Die Ramesseum-Papyri verweisen auf ein Cannabis-Augenbad zur Behandlung von grünem Star.

Wie Du sehen kannst, hat Cannabis im alten Ägypten eine große Rolle gespielt, auch wenn die archäologischen Belege erst allmählich den Konsum bezeugen können. Wer weiß, welche Entdeckungen in der Zukunft gemacht werden können?

Nachdem Du all dies erfahren hast, denke nicht, dass Du heutzutage einfach ein wenig Gras in Ägypten rauchen kannst, da Cannabis dort leider sehr illegal ist.

Verweise

  1. ^ Wikipedia, Seshat, abgerufen December-19-2018
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  2. ^ Springer, Presence of drugs in different tissues of an egyptian mummy, abgerufen December-19-2018
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  3. ^ Pr Ntr Kmt, Cannabis, abgerufen December-19-2018
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Steven Voser
Steven Voser

Steven ist ein Langzeitveteran des Cannabis-Journalismus und hat sich mit jeden Aspekt des Themas eingehend befasst. Er hat besonderes Interesse an der Cannabiskultur, der entstehenden Cannabis-Wissenschaft und daran, wie sie weltweit die Rechtslandschaft formt.